Zusammenfassung
Um den Medienalltag aus psychologischer Sicht angemessen zu beschreiben und mögliche Chancen und Risiken zu erfassen, müssen die Mediennutzungsgewohnheiten von Individuen im Kontext ihrer Lebenswelten eingeordnet werden. Wohlbefinden und Beziehungsqualität hängen davon ab, wie Menschen eine Life-Domain-Balance zwischen On- und Offline-Welten herzustellen im Stande sind. Die Forschung ist manchmal versucht, sensationelle Befunde zu generieren, welche von journalistischen und politischen Akteuren gerne aufgegriffen werden, vor allem, wenn sie negative Effekte der Medien betonen. Für die medienpsychologische Beratung ist es hingegen hilfreicher, die Bedürfnisse ernst zu nehmen, welche hinter einem Medienverhalten stehen und auf dieser Basis eine produktive, entwicklungsförderliche Lebensgestaltung in der digitalen Mediengesellschaft zu fördern.
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Süss, D. (2019). Wohlbefinden und Beziehungsqualität im Medienalltag. In: Süss, D., Negri, C. (eds) Angewandte Psychologie . Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58409-5_12
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