Zusammenfassung
Wie lassen sich nachhaltig, also immer wieder neu Innovationserfolge erzielen? Diese Frage der Innovationsfähigkeit von Unternehmen wird in BWL und VWL meist mit unzureichenden Indikatoren wie Patenten, Anteil von Forschern & Entwicklern, Umsatz mit neuen Produkten in den letzten 3 Jahren usw. zu beantworten versucht. In der Organisationspsychologie und -soziologie wird diese höchst aktuelle Frage fast gar nicht gestellt. Im GI:VE-Projekt wollten wir nicht nur bei unseren Partnerunternehmen einzelne Fallstudien machen, mit denen man die Frage der Innovationsfähigkeit nicht schlüssig beantworten kann, sondern durch eine größere quantitative Untersuchung ein Antwort finden. Dies ist uns weitgehend gelungen. Gestützt auf frühere Innovationsstudien haben wir dafür geeignete Messkonzepte (weiter)entwickelt und bei 45 KMU damit Daten erhoben. Im Folgenden werden die entscheidenden Prozessmerkmale und die dahinter stehenden förderlichen Merkmale der Unternehmenskultur in ihrem Einfluss auf die Innovationsfähigkeit dargestellt. Daraus ergeben sich nicht nur wertvolle Hinweise für die weitere wissenschaftliche Diskussion, sondern es lassen sich auch sehr gut praktische Hinweise für die Verbesserung der Innovationsfähigkeit gewinnen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
α ist ein Maß für die Zuverlässigkeit bzw. Reliabilität der Messung. Der Wert kann zwischen 0 = völlig unzuverlässig und 1 = vollkommen zuverlässig variieren. Mindestwerte für sinnvolle weitere Analysen von Stichproben liegen bei >0,50, Werte >0,70 sind befriedigend, gut >0,80, sehr gut >0,90.
Literatur
Aregger, K. (1976). Innovationen in sozialen Systemen 1. Einführung in die Innovationstheorie der Organisation. Bern: Haupt.
Benning-Rohnke, E., & Greif, S. (2010). Kundenorientierung – Warum sie oft scheitert und wie sie besser machbar ist. In G. Greve & E. Benning-Rohnke (Hrsg.), Kundenorientierte Unternehmensführung. Konzept und Anwendung des Net Promoter® Score in der Praxis (S. 117–156). Stuttgart: Gabler.
Bledow, R., Frese, M., Anderson, N., Erez, M., & Farr, J. (2009). A dialectic perspective on innovation: Conflicting demands, multiple pathways, and ambidexterity. Industrial and Organizational Psychology, 2, 305–337.
Campbell, D. T. (1974). Evolutionary epistomology. In P. A. Schilpp (Hrsg.), The philosophy of Karl Popper (S. 413–463). La Salle: Opencourt.
Cohen, J. (1988). Statistical power analysis for the behavioral sciences. New York: Erlbaum.
De Dreu, C. K. W., Harinck, F., & Van Vianen, A. E. M. (1999). Conflict and performance in groups and organizations. In C. L. Cooper & I. T. Robertson (Hrsg.), International of industrial and organizational psychology (Bd. 14, S. 369–414). Chichester: American Ethnological Press.
Denison, D. R. (1990). Corporate culture and organizational effectiveness. New York: Wiley.
Hauschildt, J. (1991). Zur Messung des Innovationserfolgs. Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 61, 451–476.
Hauschildt, J., & Gemünden, H. G. (Hrsg.). (1999). Promotoren: Champions der Innovation (2. Aufl.). Wiesbaden: Gabler.
Kieser, A. (1989). Organizational, institutional, and societal evolution: Medieval craft guilds and the genesis of formal organizations. Administrative Science Quarterly, 34, 540–564.
Klotz, U. (2009). Innovationsprozesse als Handlungsfeld von Gewerkschaften beim Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschft. In H.-J. Bullinger, D. Spath, H.-J. Warnecke, & E. Westkämper (Hrsg.), Handbuch Unternehmensorganisation. Strategien, Planung, Umsetzung (3. Aufl., S. 71–86). Heidelberg: Springer.
Mayer, R. C., Davis, J. J., & Schoorman, F. D. (1995). An integrative model of organizational trust. Academy of Management Review, 20, 709–734.
Pruitt, D. G., & Kim, S. H. (2004). Social conflict. Escalation, stalemate, and settlement (3. Aufl.). McGraw-Hill: New York.
Quinn, R. E., & Rohrbaugh, J. (1983). A spatial model of effectiveness criteria: Towards a competing values approach to organization analysis. Management Science, 29, 363–377.
Scholl, W. (2004). Innovation und Information. Wie in Unternehmen neues Wissen produziert wird (Unter Mitarbeit von L. Hoffmann und H.-C. Gierschner). Göttingen: Hogrefe.
Scholl, W. (2006). Evolutionäres Ideenmanagement. In T. Sommerlatte & G. Beyer (Hrsg.), Innovationskultur und Ideenmanagement (S. 163–193). Düsseldorf: Symposion.
Scholl, W. (2007). Grundkonzepte der Organisation. In H. Schuler (Hrsg.), Lehrbuch der Organisationspsychologie (4. Aufl., S. 515–556). Bern: Huber.
Scholl, W. (2009). Konflikte und Konflikthandhabung bei Innovationen. In E. Witte & C. Kahl (Hrsg.), Sozialpsychologie der Kreativität und Innovation (S. 67–86). Lengerich: Pabst.
Scholl, W. (2010). Innovationen – Wie Unternehmen neues Wissen produzieren und etablieren. In H. Hof & U. Wengenroth (Hrsg.), Innovationsforschung – Ansätze, Methoden, Grenzen und Perspektiven (2. Aufl., S. 271–300). Münster: LIT.
Scholl, W. (2013a). Vertrauenskultur und Innovationsfähigkeit. In G. Becke, C. Funken, S. Klinke, W. Scholl, & M. Schweer (Hrsg.), Innovationsfähigkeit durch Vertrauensgestaltung? Befunde und Instrumente zur nachhaltigen Organisations- und Netzwerkentwicklung. Frankfurt a. M.: Lang.
Scholl, W. (2013b). Zusammenfassung und Diskussion der Hauptergebnisse. In W. Scholl, H. Breitling, & A. Shajek (Hrsg.), Innovationserfolg durch aktive Mitbestimmung. Die Auswirkungen von Betriebsratsbeteiligung, Vertrauen und Arbeitnehmerpartizipation auf Prozessinnovationen (S. 231–247). Berlin: Sigma.
Scholl, W., & Kunert, S. (2009). Projektskizze GI:VE – Grundlagen nachhaltiger Innovationsfähigkeit: Vertrauenskultur und Evolutionäre Wissensproduktion. Unveröffentlichter BMBF-Antrag: Humboldt-Universität zu Berlin.
Sommerlatte, T., & Fallou, J.-L. (2012). Quintessenz der Vertrauensbildung. Was Sie tun müssen, um das Vertrauensklima für Innovation und Produktivität zu stärken. Heidelberg: Springer Gabler.
Thomas, K. W. (1976). Conflict and conflict management. In M. D. Dunette (Hrsg.), Handbook of industrial and organizational psychology (S. 889–935). Chicago: Rand McNally.
Vanberg, V. (1982). Markt und Organisation. Tübingen: Mohr-Siebeck.
Weiber, R., & Mühlhaus, D. (2010). Strukturgleichungsmodellierung: Eine anwendungsorientierte Einführung in die Kausalanalyse mit Hilfe von AMOS, SmartPLS und SPSS. Heidelberg: Springer.
Young-Ybarra, C., & Wiersema, M. (1999). Strategic flexibility in information technology alliances: The influence of transaction cost economics and social exchange theory. Organization Science, 10, 439–459.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2019 Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Scholl, W. (2019). Innovationskultur, Innovationsprozesse und Innovationserfolge. In: Scholl, W. (eds) Mut zu Innovationen. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58390-6_9
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-58390-6_9
Published:
Publisher Name: Springer Gabler, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-58389-0
Online ISBN: 978-3-662-58390-6
eBook Packages: Business and Economics (German Language)