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Was werden wir wählen?

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Zusammenfassung

Eine wachsende, gegenwärtig über sieben Milliarden Menschen zählende Weltbevölkerung hat wegen der thermodynamischen Grenzen des Wachstums innerhalb der Biosphäre nur beschränkte Optionen für die Zukunft. Die in Kapitel 4 beschriebene Postwachstumsökonomie dürfte einer stationären Gesellschaft ohne nennenswertes Wirtschaftswachstum bisheriger Art angemessen sein. Alternativ, oder ergänzend, könnten Pioniere eine industrielle Expansion in den Weltraum wagen. Für deren Beginn stehen die in den 1970er- und 1980er-Jahren international und interdisziplinär diskutierten Pläne für eine Energieversorgung der Erde durch Satelliten-Sonnenkraftwerke auf geostationärer Umlaufbahn zur Verfügung. Menschen aus Habitats, die den Lagrange-Punkt L5 in gleicher Entfernung von Erde und Mond umkreisen, könnten die Kraftwerke mit Material vom Mond und Energie von der Sonne bauen. Als ein ökonomisches Instrument zum Umsteuern aus dem gegenwärtigen, auf der Erde nicht durchzuhaltenden Wirtschaftswachstum auf einen stationären oder in den Weltraum führenden Entwicklungspfad wird die Verlagerung der Steuer- und Abgabenlast von dem teuren, produktionsschwachen Faktor Arbeit auf den (derzeit noch) billigen, produktionsmächtigen Faktor Energie vorgeschlagen. Die offenkundigen Risiken eines Aufbruchs in den Weltraum sind abzuwägen gegen die Beschränkungen von sozialer Mobilität und individueller Freiheit, die in einer stationären Gesellschaft nach den Erfahrungen der vergangenen Millenien durchaus wieder notwendig werden können- es sei denn Politik, Wirtschaft und individuelles Verhalten orientierten sich strenger als je zuvor an den ethischen Empfehlungen der großen Weisheitslehren und Weltreligionen.

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Notes

  1. 1.

    Eine Strategie, dem deutschen Fachkräftemangel durch Zuwanderung von Fachkräften aus Entwicklungsländern abzuhelfen, würde diese Länder einer Voraussetzung für die Besserung ihrer Lebensumstände berauben. Nur wenn Deutschland Anträge von Entwicklungsländern bewilligt, sie bei der Etablierung und Finanzierung von Bildungseinrichtungen auf den Gebieten von Landwirtschaft, Handwerk, Technik und Medizin zu unterstützen, und einem Teil der darin Ausgebildeten Sprachunterricht und einen Arbeitsplatz in Deutschland anbietet, würde der Nutzen Deutschlands nicht mit dem Schaden der Entwicklungsländer erkauft.

  2. 2.

    Die jüngsten Forschungsergebnisse zur globalen Ölversorgung ergeben folgendes Bild: Die Produktion konventionellen Öls hat vor etwa einer Dekade ihr Maximum erreicht. Die Energiemenge, die für die Bereitstellung einer Öleinheit aufzuwenden ist, und die Energy Returned On Invested (Energy), (EROI) genannt wird, wächst. Die Anzahl neu entdeckter Ölfelder sinkt dramatisch, während die Kapitalinvestitionen in Exploration und Produktion enorm gestiegen sind. Fracking und andere Methoden, unkonventionelle Öl- und Gasquellen anzuzapfen, werden daran nicht viel ändern. Die Exportkapazitäten vieler ölproduzierender Länder schrumpfen schnell wegen wachsender interner Probleme [214].

  3. 3.

    Im November 2017 lag die Staatsverschuldung der USA, und zwar allein der Bundesregierung in Washington, bei 106 % des BIP.

  4. 4.

    Zumindest hat sich die EU zum Schutz der Bananen aus französischen Überseegebieten mit Sonderzöllen auf Bananenimporte aus dem Dollarraum trotz WHO-Welthandelsverträgen durchgesetzt.

  5. 5.

    Die höchste Energieintensität des Mikrowellenstrahls in seinem Zentrum beträgt etwa die Hälfte der Intensität des Sonnenlichts. Darum sind die Satelliten-Sonnenkraftwerke als Waffe völlig unbrauchbar und würden auch keine Vögel braten, die den Mikrowellenstrahl durchfliegen.

  6. 6.

    Deutsche Übersetzung von R.K.

  7. 7.

    Übersetzung R.K.

  8. 8.

    Die Investitionskosten in Höhe von 60 Mrd. US$ bis zur ersten Energielieferung der Satellitenkraftwerke an die Erde sollten sich nach [66] in etwa 20 Jahren amortisiert haben. Zwar wurden dieser Berechnung die von der NASA anfangs zu niedrig geschätzten Kosten von 10 Mio. US$ pro Shuttle-Flug zugrunde gelegt. Dem steht ein angenommener Zinssatz von 10 % auf die Investitionen gegenüber, der deutlich über den diversen fallenden Zinssätzen des 21. Jahrhunderts liegt.

  9. 9.

    Vom Arbeiterkind zum Kanzler der Bundesrepublik Deutschland.

  10. 10.

    Noch ist es zu früh, die Beschlüsse des Nationalen Volkskongresses der VR China im März 2018 und die daraus erwachsene Machtfülle von Präsident Xi Jinping, sowie den Aufstieg autoritärer Politiker an die Spitze anderer Staaten als Vorboten künftiger Entwicklungen zur Aufrechterhaltung der inneren Ordnung überall auf der Welt zu sehen.

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Kümmel, R. (2018). Was werden wir wählen?. In: Energie, Entropie, Kreativität. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57858-2_6

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