Zusammenfassung
Die Sterne am Himmel galten seit je dem Menschen als ein Beispiel für Unvergänglichkeit und Unerreichbarkeit. Es hat sicherlich nachvollziehbare Gründe, dass die frühesten überlieferten Reflexionen der Menschheit etwas mit Göttern zu tun haben, die häufig im Himmel angesiedelt und oft durch Himmelskörper wie Sonne, Mond und Wandelsterne repräsentiert werden. Viele der ersten Religionen (und der Religionen vieler noch heute existierender Naturvölker) waren das, was die Theologen gern als „Astralreligionen “ bezeichnen: Religionen, die den gestirnten Himmel als von Göttern erfüllt ansahen, deren Wirken direkten Einfluss auf das menschliche Schicksal hat oder es lenkend beeinflusst.
Quippe mihi non multo minus admirandae videntur occasiones, quibus homines in cognationem rerum coelestium deveniunt; quam ipsa Natura rerum coelestium
Johannes Kepler, Argumenta singulorum capitum, Astronomia Nova, 1609
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Notes
- 1.
Hier ist bei dem Begriff der „Astronomie“ unbedingt zu beachten, dass man von der Antike bis zur frühen Neuzeit keine großen Unterschiede zwischen „Astronomie“ und „Astrologie“ gemacht hat.
- 2.
Bereits der griechische Gelehrte Aristarchos von Samos (* um 310 v. Chr.) entwickelte ein heliozentrisches Weltsystem, welches aber keine Anerkennung fand (ein gewichtiges Argument dagegen war, dass sich keine Fixsternparallaxen nachweisen ließen).
- 3.
Bereits der Dominikanermönch Dietrich von Freiberg (etwa 1240–1320) war in der Lage, die Entstehung des Regenbogens zu erklären. Über die Natur von dessen Farben hat er sich aber offenbar keine tiefgreifenden Gedanken gemacht.
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Scholz, M. (2018). Eine kurze Geschichte der Erforschung der Sterne. In: Die Physik der Sterne . Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57801-8_1
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