Zusammenfassung
Nur etwa 6 % aller pädiatrischen Vorstellungen in Praxis und Klinik aufgrund muskuloskelettaler Beschwerden erfolgen aufgrund von Rückenschmerzen. Dieses itel soll dem interessierten Leser eine Überblick über die infrage kommenden Differenzialdiagnosen geben und Hilfestellung zur fachgerechten Abklärung liefern, wobei besonderer Wert auf eine klare Systematik und klinische Relevanz gelegt wurde.
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Etwa 7 % aller pädiatrischen Vorstellungen in Praxis und Klinik erfolgen aufgrund muskuloskelettaler Beschwerden. Von diesen Vorstellungen (100 %) erfolgen nur ca. 6 % aufgrund von Rückenschmerzen.
FormalPara DifferenzialdiagnosenDifferenzialdiagnostisch gilt es eine direkt vertebragene Genese von einer Überlagerungssymptomatik infolge von Erkrankungen benachbarter Strukturen und Organe zu unterscheiden:
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Vertebragen:
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Mechanische z. B.:
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Segmentationsstörungen (Halbwirbel, Blockwirbel)
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Spondylolisthese/-listhesis
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Entzündlich z. B.
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Spondylitis/Spondylodiszitis
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Rheumatogen
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Para-/postinfektiös
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Nutritiv (Gicht)
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Tumorös z. B.
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Metastase eines Primärtumors
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Primärer Wirbelsäulentumor
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Leukämisch
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Neurofibromatotisch
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Überlagert:
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
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Erkrankungen der Lunge
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Wirbelsäulennahe Gefäßmalformationen
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Wirbelsäulennahe Aneurysmata
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Erkrankungen der Sula und des Schultergelenks (HWS und obere BWS)
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Erkrankungen des Sakroiliakalgelenks und der Hüftgelenke (LWS)
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Hilfreich ist hierzu eine dezidierte Anamnese und Schmerzanamnese:
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Anamnese
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Trauma, kompetitiver Sport
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Psychosoziale Auffälligkeiten
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Grund-/Begleiterkrankungen
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Begleitsymptome wie Fieber und Appetitlosigkeit
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Medikationen
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Schmerzanamnese
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Akut oder chronisch
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Lokalisiert oder diffus
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Belastungsabhängig oder Ruheschmerzen
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Nachtschmerzen
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Morgenschmerzen
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Anlaufschmerzen
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Klinische Untersuchung
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Reproduzierbare Druck- und Klopfschmerzen
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Bewegungsprüfung (Inklination/Reklination; Seitneigung rechts/links; Rotation rechts/links)
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Allgemeine Beweglichkeit: aktiv/passiv
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Segmentale Beweglichkeit: aktiv/passiv
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Prüfung auf segmentalen Irritationspunkts (Tiefenpalpation)
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Funktionelle segmentale Irritationspunktdiagnostik
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Bildgebung
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5 > Leitliniengerechte Erstdiagnostik ist nach wie vor das Nativröntgen.
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Zur lokalen Erstdiagnostik immer Nativröntgen des Wirbelsäulenabschitts in zwei Ebenen
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Zur Achsanalyse in der Koronarebene (Skoliose) oder Sagittalebene (Hyperkyphose) Wirbelsäulenganzaufnahme
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MRT zum Ausschluss entzündlicher oder tumoröser Prozesse
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5 > Wenn MRT in Betracht gezogen wird (Ausschluss Entzündung, Tumor) immer Kontrastmittelgabe abwägen
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Placzek, R. (2019). Rückenschmerz. In: Papan, C., Weber, L. (eds) Repetitorium Kinder- und Jugendmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56790-6_43
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Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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