FormalPara Synonym(e)

fPSA

FormalPara Englischer Begriff

free prostate-specific antigen

FormalPara Definition

Subfraktion des 34 kDa schweren PSA-Glykoproteins, das, vornehmlich von der Prostata sezerniert, in ungebundener Form im Blut vorliegt.

FormalPara Struktur

Prostataspezifisches Antigen.

FormalPara Molmasse

34 kDa.

FormalPara Synthese – Verteilung – Abbau – Elimination

Da PSA im Serum zum überwiegenden Teil stabile Komplexe mit α1-Antichymotrypsin (ACT) und zu einem sehr geringen Teil mit α2-Makroglobulin bildet, liegt es nur zu etwa 10–30 % als freies PSA vor. Für die Differenzialdiagnostik ist weniger die absolute Konzentration des freien PSA, vielmehr der Prozentsatz von freiem (f) zu gesamtem (t) PSA (fPSA/tPSA-Quotient, s. Prostataspezifisches Antigen) richtungsweisend: Beim Prostatakarzinom findet sich häufig ein niedrigerer fPSA/tPSA-Quotient, bei der benignen Prostatahyperplasie ein erhöhter Wert.

FormalPara Halbwertszeit

1–2 Tage.

FormalPara Funktion – Pathophysiologie

Die klinische Bedeutung der Bestimmung des freien PSA zusammen mit dem Gesamt-PSA liegt in der Frühdiagnose (Screening), Therapiemonitoring und der Rezidiverkennung von Prostatakarzinomen.

FormalPara Untersuchungsmaterial – Entnahmebedingungen

Serum, Plasma, Liquor, Aszites-, Pleuraflüssigkeit.

FormalPara Analytik

Enzymimmunoassay (EIA), Radioimmunoassay (RIA), Immunradiometrischer Assay (IRMA), Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA), insbesondere unter Verwendung monoklonaler Antikörper.

FormalPara Konventionelle Einheit

ng/mL (μg/L).

FormalPara Referenzbereich – Männer

Bisher keine einheitliche Standardisierung: Grenzwerte zwischen 14 und 25 % werden beschrieben, sind jedoch methodenabhängig.

FormalPara Indikation

Früherkennung, Therapiekontrolle und Nachsorge des Prostatakarzinoms.

FormalPara Interpretation

Die meisten freien PSA-Assays sind für die Anwendung im Serum, einige auch für das Plasma ausgetestet. Darüber hinaus kann PSA auch in anderen Körperflüssigkeiten bestimmt werden.

Wie das Gesamt-PSA weist das freie PSA eine relative Organspezifität für die Prostata auf. Generell wird das freie PSA schneller als das komplexierte PSA (Prostataspezifisches Antigen, komplexiertes) metabolisiert und ist im Serum weniger stabil. Auch kann es durch iatrogene Einflüsse (z. B. Prostatamassage, -biopsie, operative Eingriffe etc.) vermehrt freigesetzt werden.

Ein niedriger Anteil des freien zum Gesamt-PSA, d. h. ein erniedrigter fPSA/tPSA-Quotient, findet sich insbesondere beim Prostatakarzinom und bei entzündlichen Erkrankungen der Prostata oder der ableitenden Harnwege. Details s. Prostataspezifisches Antigen.

In der Screeningsituation ist die Bestimmung des PSA-Quotienten insbesondere bei Vorliegen eines Gesamt-PSA im Bereich 2–10 ng/mL empfehlenswert und differenzialdiagnostisch richtungsweisend.

FormalPara Diagnostische Wertigkeit

Prostatakarzinom: Früherkennung, Therapiekontrolle und Nachsorge. Zur jüngsten Diskussionen bzgl. der diagnostischen Wertigkeit des PSA als solches s. Prostataspezifisches Antigen.