FormalPara Synonym(e)

Pankreatogenes Polypeptid; PP

FormalPara Englischer Begriff

pancreatic polypeptide; PP

FormalPara Definition

Weitgehend pankreasspezifisches Polypeptidhormon mit hemmender Wirkung auf Magensaft- und Pankreassaftsekretion, dessen Plasmakonzentration bei endokrin aktiven gastrointestinalen Tumoren erhöht ist und zu deren Diagnostik eingesetzt wird.

FormalPara Beschreibung

Das in pankreatischen (>97 %) und duodenalen PP-Zellen als Präprohormon synthetisierte, 36 Aminosäuren große, mit funktionell wichtigem C-terminalen Tyrosin ausgestattete Peptidhormon kommt im Blut mit mindestens 4 verschiedenen Formen vor (PP 1-36, PP 3-36 u. a.). Sekretionsstimuli sind neben aufgenommener Nahrung vor allem Protein, Triglyzeride, Glukose, Insulin-induzierte Hypoglykämie und Vagusreizung. Wirkungen: Hemmung der Pankreassekretion von Enzymen, Wasser und Elektrolyten (Sekretin- und Pankreozyminantagonist), Stimulation der Darmmotilität und Magenentleerung und Gallenblasenrelaxation. Analyt instabil (eisgekühltes EDTA-Plasma mit Aprotininzusatz), Plasmakonzentration 50–300 ng/L (starke tageszeitabhängige Schwankungen). Erhöhungen bei ca. 75 % der gastrointestinalen endokrinen Tumoren, bei denen PP mit anderen Hormonen kosezerniert wird: PP-VIP (Vasoaktives intestinales Polypeptid), PP-Glukagon (Glukagon), PP-Gastrin (Gastrin), isolierte PP-Sekretion, in Verbindung mit Verner-Morrison-Syndrom (WDHA, wässrige Diarrhoe) und Niereninsuffizienz. Erniedrigungen bei chronischer Pankreatitis mit exokriner Insuffizienz. Indikation zur Bestimmung: Diagnostik endokrin aktiver gastrointestinaler Tumoren (Gastrinom, Glukagonom, Insulinom, VIPom, PPom, multiple endokrine Neoplasie Typ I, Karzinoidsyndrom) mit/ohne Wasserdiarrhoe.

Bestimmung mit kompetitivem Radioimmunoassay ohne Extraktion.