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red blood cell count
FormalPara DefinitionBestimmung der Erythrozytenzahl in einem definierten Volumen.
FormalPara Physikalisch-chemisches Prinzip-
Manuelle Kammerzählung, z. B. in einer Neubauer- oder Thoma-Zählkammer einer mit Hayem-Lösung verdünnten Blutprobe.
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Mechanisierte Zählung
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Impedanzmessung: Messung der Widerstandsänderung zwischen 2 Elektroden bei Durchtritt der Erythrozyten durch eine Kapillare im elektrischen Feld. Die in einer isotonen Salzlösung suspendierten Erythrozyten führen beim Durchtritt durch die Kapillare zu einer Änderung des Widerstandes, da ihre elektrische Leitfähigkeit im Vergleich zur Salzlösung geringer ist. Die Höhe der Widerstandänderung ist dabei proportional der Größe.
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Streulichtmessung im kontinuierlichen Durchfluss (optisches Dunkelfeldprinzip): Die Erythrozyten passieren einzeln eine Kapillare. Ein durch diese Kapillare geleiteter monochromatischer Lichtstrahl wird an den Erythrozyten gestreut. Das auf einer Fotozelle auftreffende Streulicht ist dabei proportional zur Zellgröße, die Anzahl der Impulse proportional zur Zellzahl.
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Kleines Blutbild, Differenzialdiagnostik der Anämien.
FormalPara UntersuchungsmaterialEDTA-Blut.
FormalPara Fehlermöglichkeit-
Manuelle Methode: EDTA-Blut nicht genügend gemischt, falsche Verdünnung. Insgesamt ist die manuelle Zählung mit einer großen Unpräzision behaftet (VK >10 % der Doppelbestimmung).
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Bei der automatisierten Bestimmung führen Erythrozytenaggregate zu einem falsch niedrigen Ergebnis, während eine ausgeprägte Leukozytose >100 G/L zu falsch hohen Ergebnissen führt, da die Leukozyten miterfasst werden. Auch Riesenthrombozyten werden mitgemessen, dies führt zu einer fälschlich niedrigen Thrombozytenzahl.
Die Handmethode ist mit großem Zählfehler behaftet, weshalb diese Methode nicht mehr empfohlen werden kann. Die automatisierte Messung gilt als Standardmethode. Die Kosten der Untersuchung sind gering.
FormalPara Bewertung – Methodenhierarchie (allg.)Die Erythrozytenzählung sollte nur noch mit automatisierten Zählsystemen erfolgen, da die manuelle Zählung mit einem zu hohen VK behaftet ist. Bei der automatisierten Zählung werden jedoch keine Erythrozyten, sondern nur Ereignisse innerhalb eines vorher definierten Größenbereichs gezählt. Da bei der Erythrozytenzählung auch die Leukozyten mitgezählt werden, was aufgrund der geringen Leukozytenzahl im Vergleich zur Erythrozytenzahl normalerweise unproblematisch ist, kommt es bei Leukozytenzahlen >100 G/L zu einer signifikant erhöht gemessenen Erythrozytenzahl. Auch Riesenthrombozyten werden bei den automatisierten Systemen als Erythrozyten mitgemessen, was zu falsch niedrigen Thrombozytenwerten führt. Dies hat dann direkte Auswirkungen auf die Erythrozyten-Indices MCH, MCV und kann zu Falschinterpretationen in der Anämiediagnostik führen.
Literatur
Thomas L (2012) Erythrozyten. In: Thomas L (Hrsg) Labor und diagnose, 8. Aufl. TH-Books Verlagsgesellschaft, Frankfurt, S 818–826
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Baum, H. (2019). Erythrozytenzählung. In: Gressner, A.M., Arndt, T. (eds) Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48986-4_1047
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