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Exkurs: Vor allem (zu viel) Fußball

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Zusammenfassung

Die hegemoniale Zustimmung zum Fußballsport führt in diesem Kapitel zu einem zweiten Exkurs. Zu Beginn werden drei volkwirtschaftlich orientierte Studien zum kommerziellen Fußballsport kritisch nach methodischen und inhaltlichen Mängeln analysiert. Daran anschließend stehen notwendige volkswirtschaftliche Fragen zur Strukturlogik, der Grenzen der Kapitalverwertung sowie der Opportunitätskosten innerhalb des Fußballs im Vordergrund. Der Bereich des kommerziellen Fußballsports offenbart inzwischen auf zweifache Weise die folgenschweren Ergebnisse eines neoliberal erzeugten Verdrängungswettbewerbs. Sie betreffen sowohl die Instabilität und ökonomische Spreizung nach innen, als auch den Entzug an medialer Aufmerksamkeit und Sponsoren gegenüber den meisten anderen Sportarten nach außen. Deutlich werden die gegenüber dem „übrigen“ Sport entstehenden sozialen und kulturellen Auswirkungen.

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Notes

  1. 1.

    Korrigierend dazu Fürtjes (2012): Der Fußball und seine Kontinuität als schichtenübergreifendes Massenphänomen. Für die „Alten Herren“ siehe Schwark (2004).

  2. 2.

    Die historische Entwicklung der Volkswirtschaftslehre, ihre Vertreter, Denkschulen, so genannte ThinkTanks und vor allem ihre Netzwerke samt Einflussnahme auf die Politik haben Ötsch; Pühringer; Hirte 2018 mit ihrer Studie zu den „Netzwerken des Marktes“ umfassend und detailliert offengelegt.

  3. 3.

    Zum Thema Subventionierungen der Öffentlichen Hand mittels Stadionbau siehe Beichelt (2018, S. 140 ff.).

  4. 4.

    Aktuelle Zahlen liefert die DFL in ihrem Jahresbericht unter www.dfl.de/dfl/files/dfl-report/DFL_Report_2018_M.pdf.

  5. 5.

    Nicht ohne Stolz verweist McKinsey auf seine erzeugte Resonanz: „Mit mehr als 450 Zitaten in regionalen und überregionalen Printmedien allein in den ersten drei Tagen nach der Veröffentlichung und mit unzähligen Beiträgen im Internet trat diese Branche jenseits klassischer Industriezweige erstmals als ökonomische Größe in den öffentlichen Fokus. Heute, fünf Jahre später, legt McKinsey die zweite Studie zu diesem Thema vor.“ … in Erwartung lukrativer Folgeaufträge.

  6. 6.

    Siehe dazu auch https://de.uefa.com/community/news/newsid=2065553.html sowie kritisch kommentiert von Teevs (2015).

  7. 7.

    Siehe dazu auch Vöpel 2013 in www.dw.com/de/champions-league-ist-ein-milliardengesch%C3%A4ft/a-17090824.

  8. 8.

    Bedauerlicherweise findet sich im DFB auch niemand, der für den Einsatz von Testimonials hilfreich beratend zur Seite steht. Wie anders ist es zu erklären, dass selbst im Jahr 2018 dem sich als Komiker bezeichnenden Oliver Pocher zum Länderspiel am 08.09. gegen Peru nach wie vor eine „Gesangs“ plattform geboten wurde.

  9. 9.

    Eine Tüte Chips mit 175 g hat 930 kcal und entspricht 82 % des täglichen Fettbedarfs eines Erwachsenen. Die Schutzargumentation, ihre Produkte seien als Knabberei bloße Ergänzung zur „normalen“ Ernährung ist weltfremd. Demzufolge wird eine Portion mit 30 g (sic!) angegeben. Das dürfte realistisch sein – jeweils zwischen den Werbepausen. Zwischen 2010 und 2017 stieg in Deutschland der Umsatz von Kartoffelchips von 597 auf 801 Mio. € (www.Statista.de). Derzeit konsumieren NiederländerInnen pro Person durchschnittlich die doppelte Menge, so dass weitere Steigerungen möglich sind.

  10. 10.

    Befragt wurden Sponsoringtreibende Unternehmen, Agenturen, Vermarkter, Verbände, Gesponserte Organisationen.

  11. 11.

    Die ESL ist zu 74 % im Besitz der Nordic Entertainment Group, die wiederum im Besitz der schwedischen Risikokapital-Beteiligungsgesellschaft Investment AB Kinnevik ist.

  12. 12.

    Bei den Asienspielen 2022 in China werden erstmals Medaillen für E-Sports-Wettbewerbe vergeben. Das geht auf einen 2017 erfolgten Beschluss des Asiatische Olympische Komitee (OCA) zurück.

  13. 13.

    Laut Tacke (Simon-Kucher & Partners) wurden pro Saison 1,5 Mio. Trikots während des 6 Jahre laufenden Vertrags mit Real Madrid verkauft, zit in: Dierig (2016).

  14. 14.

    Das fußballaffine elterliche und verwandtschaftliche Umfeld gleicht diese Unterfinanzierung zu besonderen sozialen Anlässen bereitwillig aus.

  15. 15.

    Dabei entbehrt es nicht einer gewissen Tragik, dass nach dem Abstieg in die 2. Liga die Shop-Internetseite als erste Ansprache „jetzt reduzierte Produkte entdecken“ wählt (07.09.2018).

  16. 16.

    Die ehemaligen NationalspielerInnen David Odonkor, Linda Bresonik und Tobias Rau haben öffentlich die Vorstandsvorsitzenden von Adidas, Nike und Puma aufgefordert, sich für existenzsichernde Löhne in den Zulieferbetrieben zu verpflichten. Siehe dazu auch https://saubere-kleidung.de/tag/adidas/.

  17. 17.

    An weiteren Beispielen besteht kein Mangel: u. a. MSV Duisburg und Rheinpower (Online Marke der Stadtwerke Duisburg) Saison 2009/2010, Hallescher FC – Stadtwerke Halle Saison 2016/2017, FSV Zwickau – Zwickauer Energieversorgung Saison 2016/2017 usw.

  18. 18.

    Erinnert sei an die Fusionen der Automobilindustrie in dem sich die Marken Citroën, DS, Opel, Peugeot und Vauxhal zum PSA Konzern mit dem Ziel der Kostensenkung zusammengeschlossen haben, um trotz weltweiter Überproduktion weiter bestehen zu können.

  19. 19.

    Was im übrigen die Chance eröffnet, mit den vormals gezahlten Gebühren nunmehr (u. a.) umfassender die Vielfalt des Sports attraktiv zu vermitteln.

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Schwark, J. (2020). Exkurs: Vor allem (zu viel) Fußball. In: Sportgroßveranstaltungen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28303-2_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-28303-2_7

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-28302-5

  • Online ISBN: 978-3-658-28303-2

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