Zusammenfassung
Die Entsorgung hoch radioaktiver Abfälle erstreckt sich über lange Zeiträume. Ein Standortauswahlprozess erfordert Jahre, ein Oberflächenlager wird während ca. 200 Jahren betrieben, zwischen der Entscheidung für einen Standort und dem Verschluss eines Tiefenlagers vergehen Jahrzehnte, und ein Endlager oder Tiefenlager soll letztlich über eine Million Jahre hinweg Sicherheit gewährleisten. Die Beurteilung der Sicherheit einer Entsorgungsoption oder eines Entsorgungspfades kann daher keine Momentaufnahme sein, sondern muss auf einen zeitlichen Verlauf ausgerichtet sein, in dem sich die Sicherheit verändert. Im Folgenden wird dargestellt, wie eine Bewertung der Sicherheit über lange Zeiträume erfolgen kann – ganzheitlich und interdisziplinär.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Literatur
BfS (1990): Plan Endlager für radioaktive Abfälle – Schachtanlage Konrad Salzgitter, Stand: September 1986 in der Fassung vom April 1990. Salzgitter.
BMU – Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (2010): Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung wärmeentwickelnder radioaktiver Abfälle, Stand 30.9.2010. Bonn.
BMUB (2015b): Sicherheitsanforderungen an Kernkraftwerke vom 22. November 2012, Neufassung d. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit vom 3.3.2015 (BAnz AT 30.03.2015 B2), Bonn.
BVerwG – Bundesverwaltungsgericht (2008): Urteil verkündet am 10.4.2008, Az.: BVerwG 7 C 39.07. Leipzig.
DBET – Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe (DBE) Technology GmbH (2008): Überprüfung und Bewertung des Instrumentariums für eine sicherheitliche Bewertung von Endlagern für HAW – ISI-BEL, AP 1.2 Konzeptionelle Endlagerplanung und Zusammenstellung des endzulagernden Inventars; TEC-20-2008-AP, FKZ 02 E 10065, April 2008, Peine.
DBET (2009): Für den Schutz der Umwelt und zukünftiger Generationen – Eine neue Technologie für die sichere Endlagerung ausgedienter Brennelemente; DVD 2009.
Eckhardt, A. (2018): Vergleichende Risikobewertung von Entsorgungsoptionen für hoch radioaktive Abfälle, ENTRIA-Arbeitsbericht 12, Hannover. ISSN Print: 2367-3532. ISSN Online: 2367-3540.
Eckhardt, A. & Rippe, K.P. (2016): Risiko und Ungewissheit bei der Entsorgung hochradioaktiver Abfälle. vdf-Verlag, Zürich.
ESK – Entsorgungskommission (2013): Leitlinien für die trockene Zwischenlagerung bestrahlter Brennelemente und Wärme entwickelnder radioaktiver Abfälle in Behältern – Empfehlung der Entsorgungskommission, revidierte Fassung vom 10.6.2013.
EU – Europäische Union (2013): Richtlinie des Rates zur Festlegung grundlegender Sicherheitsnormen für den Schutz vor den Gefahren einer Exposition gegenüber ionisierender Strahlung und zur Aufhebung der Richtlinien 89/618/Euratom, 90/641/Euratom, 96/29/Euratom, 97/43/Euratom und 2003/122/Euratom vom 5. Dezember 2013 in Amtsblatt der Europäischen Union, L 13/1, 17.1.2014.
GEOSAF – International Project on Demonstrating the Safety of Geological Disposal (2018): GEOSAF Project. International Project on Demonstrating the Safety of Geological Disposal. http://www-ns.iaea.org/projects/geosaf/. (Abgerufen am 5.12.2018).
GRS – Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit GmbH (2010): Abwägungsmethodik für den Vergleich von Endlagersystemen in unterschiedlichen Wirtsgesteinsformationen, Bericht GRS – A – 3536, Autoren: Fischer-Appelt, K., Baltes, B. Dezember 2010, Köln.
GRS – Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit gGmbH (2011): Endlagerkonzepte. Bericht zum Arbeitspaket 5, Vorläufige Sicherheitsanalyse für den Standort Gorleben, GRS-272, erstellt von DBE Technology GmbH. Dezember 2011, Köln.
GRS (2012): Einschätzung betrieblicher Machbarkeit von Endlagerkonzepten – Bericht zum Arbeitspaket 12, Vorläufige Sicherheitsanalyse für den Standort Gorleben, GRS-279. März 2012, Köln.
GRS (2013): Synthesebericht für die vorläufige Sicherheitsanalyse für den Standort Gorleben. Bericht zum Arbeitspaket 13, Autoren: Fischer-Appelt, K., Baltes, B., Buhmann, D., Larue, J., Mönig, J. Bericht GRS-290. März 2013, Köln.
IAEA – International Atomic Energy Agency (2015): The Fukushima Daiichi accident. Non-serial publications. https://www-pub.iaea.org/books/iaeabooks/10962/the-fukushima-daiichi-accident. (Abgerufen am 05.12.2018).
ICRP – International Commission on Radiological Protection (1991): 1990 Recommendations, ICRP Publication 60, Abschnitt 189, Pergamon Press.
Köhler, A. (2017): Interventionstechniken für Zwischenlagerbehälter. S. 51–70. In: Köhnke, D., Reichardt, M., Semper, F. (Hrsg.): Zwischenlagerung hoch radioaktiver Abfälle – Randbedingungen und Lösungsansätze zu den aktuellen Herausforderungen. Reihe Energie in Naturwissenschaft, Technik, Wirtschaft und Gesellschaft. Springer Verlag, Wiesbaden.
Köhnke, D. (2017): Die unbestimmte Nutzungsdauer als besondere technische Herausforderung bei der Zwischenlagerung hoch radioaktiver Abfälle. S. 71– 88. In: Köhnke, D., Reichardt, M., Semper, F. (Hrsg.): Zwischenlagerung hoch radioaktiver Abfälle – Randbedingungen und Lösungsansätze zu den aktuellen Herausforderungen. Reihe Energie in Naturwissenschaft, Technik, Wirtschaft und Gesellschaft. Springer Verlag, Wiesbaden.
Kreusch, J., Neumann, W. (2018): Identifizierung von Robustheitsdefiziten für die vergleichende Bewertung von Referenzmodellen zur Tiefenlagerung. Methodik und Ergebnisdarstellung, ENTRIA-Arbeitsbericht 10, Hannover. ISSN Print: 2367-3532. ISSN Online: 2367-3540.
Leuraud K., Richardson D.B., Cardis E., Daniels R.D., Gillies M., O’Hagan J.A., Hamra G.B., Haylock R., Laurier D., Moissonnier M., Schubauer-Berigan M.K., Thierry-Chef I., Kesminiene A. (2015): Ionising radiation and risk of death from leukaemia and lymphoma in radiation-monitored workers (INWORKS): an international cohort study, Lancet Haematol. 2015 Jul;2(7):e276–81.
Marti, M. (2016): Risikoansichten. ENTRIA-Arbeitsbericht-05, Hannover. ISSN Print: 2367-3532. ISSN Online: 2367-3540.
Neumann, W. (1997): Konzeptüberlegungen für eine dezentrale Umgangsstrategie mit Brennelementen. Untersuchung im Rahmen des Beirats für Fragen zum Ausstieg aus der Atomenergie des Niedersächsischen Umweltministeriums, Hannover, Februar 1997.
Neumann, W. (2016): Längere Zwischenlagerung bestrahlter Brennelemente und wärmeentwickelnder Abfälle. Fachgespräch des Niedersächsischen Umweltministeriums, Hannover, 29.2.2016.
Neumann, W. (2017): Sicherheit und Strahlenschutz bei Genehmigungsverlängerung zur Zwischenlagerung hoch radioaktiver Abfälle. S. 115–139. In: Köhnke, D., Reichardt, M., Semper, F. (Hrsg.): Zwischenlagerung hoch radioaktiver Abfälle – Randbedingungen und Lösungsansätze zu den aktuellen Herausforderungen. Reihe Energie in Naturwissenschaft, Technik, Wirtschaft und Gesellschaft. Springer Verlag, Wiesbaden.
Neumann, W., Kreusch, J. (2018a): Vergleichende Risikobewertung zu Auswirkungen von schwerwiegenden menschlichen Einwirkungen von außen bei den ENTRIA-Referenzmodellen. ENTRIA-Arbeitsbericht 11, Hannover. ISSN Print: 2367-3532. ISSN Online: 2367-3540.
Neumann, W., Kreusch, J. (2018b): Qualitativer Vergleich der radiologischen Risiken während der Betriebsphase der Entsorgungsoptionen. ENTRIA-Arbeitsbericht 14, Hannover. ISSN Print: 2367-3532. ISSN Online: 2367-3540.
NMU – Niedersächsisches Umweltministerium (2002): Planfeststellungsbeschluss für das Endlager Konrad, Az.: 41-40326/3/10, Hannover, 22.5.2002.
OVG S-H – Schleswig-Holsteinisches Oberverwaltungsgericht (2013): Urteil verkündet am 19.6.2013, Az.: 4 KS 3/08.
UBA – Umweltbundesamt Österreich (2002): Grenzüberschreitende UVP gemäß Artikel 7 UVP-RL zum Standortzwischenlager Gundremmingen. Bericht an das Österreichische Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie an die Landesregierungen von Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Januar 2002, Wien.
Reichardt, M. (2016): Widerstand gegen extreme, äußere Einwirkungen. ENTRIA-Fachtagung Technische Aspekte von Optionen zur Entsorgung hoch radioaktiver Reststoffe, Braunschweig, 1.-2.11.2016.
Reichardt, M., Semper, F., Köhnke, D. (2017): Zwischenlagerung hoch radioaktiver, Wärme entwickelnder Abfälle in Deutschland – ein Überblick. Reihe Energie in Naturwissenschaft, Technik, Wirtschaft und Gesellschaft. Springer Verlag, Wiesbaden.
SSK – Strahlenschutzkommission (2015): Umsetzung des Dosisgrenzwertes für Einzelpersonen der Bevölkerung für die Summe der Expositionen aus allen zu-gelassenen Tätigkeiten, Empfehlung verabschiedet auf der 274. Sitzung am 19./20.2.2015.
StandAG (2017): Gesetz zur Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle (Standortauswahlgesetz – StandAG) vom 5. Mai 2017 (BGBl. I 2017, Nr. 26, S. 1074), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 20. Juli 2017 (BGBl. I 2017, Nr. 52, S. 2808).
StrlSchV (2017): Verordnung über den Schutz vor Schäden durch ionisierende Strahlung (Strahlenschutzverordnung – StrlSchV) vom 20. Juli 2001, in der Fassung vom 27. Januar 2017, (BGBl. I S. 114 ber. S. 1222) iVm Bek. Vvom. 16.06.2017, (BGBl. I S. 1676).
Thomauske, B. (2016): Ablauf des Standortauswahlverfahrens – Zeitrahmen und Auswahl eines bestmöglichen Standortes. Präsentation auf dem Endlagersymposium 4./05.2.2016 in München.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2019 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Kreusch, J., Neumann, W., Eckhardt, A. (2019). Vergleichende Risikobewertung. In: Entsorgungspfade für hoch radioaktive Abfälle. Energie in Naturwissenschaft, Technik, Wirtschaft und Gesellschaft. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26710-0_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-26710-0_6
Published:
Publisher Name: Springer, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-26709-4
Online ISBN: 978-3-658-26710-0
eBook Packages: Computer Science and Engineering (German Language)