Zusammenfassung
Die Digitalisierung als globaler Megatrend hat weitreichende, langfristige Effekte sowohl für Unternehmen als auch für aktuelle und zukünftige Beschäftigte. Aktuell befinden wir uns in Deutschland in einer richtungsweisenden Phase, in der sich entscheidet, welche Konsequenzen für die Arbeitswelt erwachsen. In unserem Beitrag werden die laut aktuellem Erkenntnisstand erwarteten Effekte für die Arbeitswelt zusammenfassend vorgestellt. So wird beispielsweise diskutiert, wie sich Beschäftigungsformen, Arbeitstätigkeiten und Qualifikationsanforderungen verändern werden. Anschließend wird herausgearbeitet, welche Bedeutung diese digitalisierungs-getriebenen Veränderungen der Arbeitswelt für das Bildungssystem im Allgemeinen und die schulische Berufsorientierung im Speziellen haben. Wir argumentieren, dass eine Anpassung der Inhalte schulischer Berufsorientierung erfolgen muss und die Digitalisierung selbst Lerngegenstand im Wirtschaftsunterricht sein sollte, da sie alle wirtschaftlichen Handlungsfelder durchdringt. Darüber hinaus muss sich das Bildungssystem daran messen lassen, wie gut es sich auf die veränderten Kompetenzanforderungen aus der Arbeitswelt einstellen kann. Hierbei sind digital literacy und Medienkompetenzen vielfach betonte Kompetenzen, die im (Wirtschafts-) Unterricht befördert werden sollen. Welche didaktisch-methodischen Möglichkeiten der unterrichtlichen Umsetzung existieren, wird abschließend exemplarisch illustriert.
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Lange, A., Pitsoulis, A. (2019). Digitalisierung der Wirtschafts- und Arbeitswelt. In: Schröder, R. (eds) Berufliche Orientierung in der Schule. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24197-1_7
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