Zusammenfassung
Das Verhältnis von Wort und Ton ist in der Kirche eine im wahrsten Sinn des Wortes spannende Angelegenheit, die sich immer wieder in zuweilen skurrilen Geschichten aus dem Energiefeld des Verhältnisses von Pfarrer*innen und Kantor*innen zu personalisieren scheint. Das Klischee, als könnten Pfarrer und Kirchenmusiker nicht gut miteinander, ist allerdings in den meisten Fällen der Kooperationen in den Gemeinden von der Wirklichkeit überholt: aufs Große und Ganze gesehen können Pfarrerinnen und Kantoren gut miteinander. Dennoch: es gibt nach wie vor Geschichten, die sich Kantoren beim Konvent abends beim Bier kopfschüttelnd oder lachend oder beides erzählen und es wird sie weiter geben. Dahinter steht die Geschichte des Verhältnisses der beiden Machtbereiche von Wort und Ton, in der die Musik Magd der Theologie und der Kantor Knecht des Pfarrers war. Wenn es klemmt, sind es tatsächlich häufig Machtkämpfe. Aber sie haben abgenommen. Die Säkularisierungs- und Emanzipationsgeschichte der Musik und vollends die Popkultur haben allerdings Schübe hervorgebracht, die inzwischen das traditionelle Verhältnis gelegentlich umkehren.
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Literatur
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Leube, B. (2019). Sinn und Sound – ein Machtkampf?. In: Dober, H., Brinkmann, F. (eds) Religion.Geist.Musik . pop.religion: lebensstil – kultur – theologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22255-0_8
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