Zusammenfassung
Die Wasserkraft ist global die bedeutendste erneuerbare Energiequelle. Sie hat in Deutschland einen stagnierenden Anteil von ca. 3,5 % der gesamten Stromerzeugung. In Deutschland wurde die Wasserkraft bei der regenerativen Stromerzeugung durch die Windkraft, Photovoltaik und der Biomassevergasung (inklusive biogener Anteil in Müllkraftwerken) überholt. Die Wasserkraft ist andererseits eine gut berechenbare Energiequelle und unterliegt nicht den nur kurzfristig vorhersehbaren Schwankungen der Wind‑ und Solarenergien.
In Norwegen und in Island, beispielsweise, basiert die Stromerzeugung ausschließlich auf der Wasserkraft. In Industrieländern sind Speicher‑ oder Pumpspeicherkraftwerke als Regel‑ und Spitzenlastkraftwerke und Laufwasserkraftwerke für die Grundlast im Einsatz. Die Nutzung der Wasserkräfte lässt sich noch in Asien, Südamerika und Afrika nennenswert ausbauen. Dem Ausbau stehen Naturschutzbedenken entgegen. Bestehende Stauseen genießen andererseits ökologische Wertschätzung und werden als Naherholungsgebiete genutzt.
In den USA wurden als Beschäftigungsprogramm in der Wirtschaftsdepression der dreißiger Jahre große Wasserkraftwerke angelegt, die bekanntesten am Colorado‐River. Obwohl keine Brennstoffkosten anfallen, ist nicht immer die Wirtschaftlichkeit gegeben, da die Investitionskosten der Wasserbauten hoch sind. Die Mischkalkulation in Kombination mit der Schiffbarmachung, Verhinderung von Überschwemmungen, Anlegen von Trinkwasserreservoirs verbessert die Konkurrenzfähigkeit.
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Notes
- 1.
In der Energietechnik hat sich das Wort „Kraft“ im 19. Jahrhundert eingebürgert. Damals wurden bei den Ingenieuren zwischen den Begriffen Energie, Leistung, Impuls, Kraft oder Moment noch wenig unterschieden – diese wurden unspezifisch unter dem Wort „Kraft“ zusammen gefasst.
- 2.
In einigen Ländern gibt es Ausnahmen, so den „Wasserpfennig“ in Deutschland.
- 3.
Wenn die Kontrollraumgrenzen anders gelegt werden, z. B. unmittelbar vor und nach der Turbine, müssen die dort herrschenden Drücke p1, p2 und Geschwindigkeiten c1, c2 mit berücksichtigt werden.
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Zahoransky, R. (2019). Wasserkraftwerke. In: Zahoransky, R. (eds) Energietechnik. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21847-8_11
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