Zusammenfassung
Mit Frost, 1963 im Insel Verlag erschienen, gelang Thomas Bernhard, der bis dahin als Lyriker, aber auch mit Kurzdramen und Erzählungen in Erscheinung getreten war, der Durchbruch als (Prosa-)Schriftsteller. Sein Roman-Debüt wurde von der deutschsprachigen Kritik eifrig und überwiegend positiv rezensiert. Mit seinem bohrenden Verzweiflungston, der rätselhaft verfinsterten Romanwelt und dem ungewöhnlichen Duo aus monologisierendem Protagonisten und ›unterdrücktem‹ Ich-Erzähler (vgl. W 1, 101) ist Frost ein unverkennbar innovatives Werk. So etwa sprach Carl Zuckmayer in seiner wegweisenden Rezension des Romans von einem »Sinnbild der großen Kälte«, »eine[m] der aufwühlendsten und eindringlichsten Prosawerke [...] von einem Autor der jüngeren Generation« (Zuckmayer 1963). Doch bei aller Anerkennung zeigten sich viele Kritiker auch befremdet. Als »Experiment mit dem Wahnsinn« und als »Porträt des total illusionslosen Menschen« (Blöcker 1963), das »ein Stück zuckender Wirklichkeit« (Beer 1963) zum Ausdruck bringe, schlug Frost wie ein Eisblock in die deutschsprachige Kulturarena ein, in der in jenem Jahr satirische Neuerscheinungen von Heinrich Böll (Ansichten eines Clowns) und Günter Grass (Hundejahre) Furore machten.
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Literatur
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Gößling, A. (2018). 5 Frost. In: Huber, M., Mittermayer, M. (eds) Bernhard-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05292-6_6
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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