Abstract
Es ist schon sehr oft dargestellt worden, wie Ciceros Redekunst im Leben und Schreiben Hand in Hand gehen. Cicero war das Jahrhunderttalent als Redner. Er hat das Reden vor Gericht und vor der Volksversammlung für Generationen geprägt und für Jahrhunderte, ja Jahrtausende bestimmt, wie man Rhetorik in der Theorie meinte, angehen zu müssen. Es gibt nicht nur Wechselwirkungen zwischen dem Redner Cicero und dem Rhetoriktheoretiker Cicero, sondern es ist ein und dieselbe Person. Ciceros Ideal eines Redners hat viel mit dem zu tun, was er selbst konnte, worin er gut war, wessen er sich – ganz zu Recht ! – brüstete : ein stupendes Allgemeinwissen, ein juristisches Expertenwissen, das die Gesetzesgrundlage jedes beliebigen Falles quasi aus dem Ärmel schütteln und anwenden konnte. Dazu hatte er ein feines stilistisches Gespür, gepaart mit einer reichen Kenntnis der Geschichte der Rhetorik : ihrer Stars und Epochen, ihrer Großmeister und Virtuosen. Cicero hatte ebenso ein außergewöhnliches Kritikvermögen ; er konnte genau beurteilen, wann etwas gut und wann nur mittelmäßig war.
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Uhlmann, G. (2019). Ciceros vollkommener Redner und Cicero, der vollkommene Redner. In: Rhetorik und Wahrheit. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04751-9_9
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-04750-2
Online ISBN: 978-3-476-04751-9
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