Abstract
Wir haben im letzten Kapitel die Frage gestellt, ob es notwendig ist, Gefühle als Obsessoren zu verstehen, die Menschen unter ihre Kontrolle bringen. Dabei ergab sich auch die Möglichkeit, sie als Ansatzpunkt für die Bildung sozialer Fähigkeiten und als Differenzierungsvermögen zu betrachten. Dass es das gibt und wir das auch nutzen, erkennt man leichter bei emotional im Allgemeinen positiv besetzten Reden und Gefühlen. Daher wollen wir auch mit zwei derartigen Beispielen beginnen. Erst danach gehen wir zur sogenannten Sportpalastrede Josef Goebbels über, um zu überprüfen, ob positive Gefühle vielleicht einfach zahmer und daher kontrollierbarer sind und wir daher daraus keine verallgemeinerbaren Resultate für die Frage gewinnen können, ob und wie Emotionen zu einer gelingenden rhetorischen Praxis gehören bzw. gehören müssen, um Zuhörerinnen und Zuhörer auf verschiedenen Wegen erreichen und überzeugen zu können. Die Reihenfolge ist also keine chronologische, sondern dient der Klärung der Frage nach der Funktion von Gefühlen in der Rhetorik und ihrem Verhältnis zur Wahrheit.
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Uhlmann, G. (2019). Rhetorik im 20. Jh. und heute : Das Problem mit den Emotionen. In: Rhetorik und Wahrheit. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04751-9_18
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04751-9_18
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-04751-9
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