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Gruppen

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Book cover Elementare Algebra und Zahlentheorie

Part of the book series: Mathematik Kompakt ((MAKO))

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Zusammenfassung

In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit einem weiteren zentralen Gegenstand der Algebra: den Gruppen. Wir setzen nur das voraus, was wir bereits zu Beginn von Kap. 1 aufgelistet haben.

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Notes

  1. 1.

    Arthur Cayley, *16.08.1821 in Richmond upon Thames, Surrey; \(\dagger \) 06.01.1895 in Cambridge. Schon während seiner Arbeit als Notar verfasste Cayley ca. 250 mathematische Arbeiten auf den Gebieten der Analysis, Algebra, Geometrie, Astronomie und Mechanik. Er erhielt 1863 einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Mathematik in Cambridge. Er ist einer der Begründer der Invariantentheorie. Auch führte Cayley den Begriff einer abstrakten Gruppe ein, insbesondere die Gruppentafeln. Er hat ca. 1000 Arbeiten verfasst. Ihm wurden viele Ehrungen zuteil, darunter auch die Ehrendoktorwürde einer Reihe von Universitäten. Cayley war auch Präsident der London Mathematical Society. Auf dem Mond ist der Cayley-Krater nach ihm benannt.

  2. 2.

    Bis zu den Arbeiten von Cayley wurden Gruppen stets als Permutationsgruppen betrachtet. Das Axiomensystem für die Gruppe, so wie wir es heute kennen, wurde in einem Algebra Lehrbuch zuerst von Weber [28] angegeben.

  3. 3.

    Augustin Louis Cauchy *21.08.1789 Paris, †23.05 1857 Sceaux, Ingenieur zur Zeit Napoleons, Professor in Paris, mit Unterbrechungen, da er keinen Eid auf den König schwören wollte. Er hat fundamentale Arbeiten zur Algebra, Infinitesimalrechnung und mathematischen Physik verfasst. Mit ca. 700 Arbeiten ist sein Werk außergewöhnlich umfangreich.

  4. 4.

    Another proof of Cauchy’s group theorem, American Math. Monthly 66, 1959, 119.

  5. 5.

    P. Sylow, *12.12.1832 Christiana, †07.09.1918 Oslo, wirkte als Lehrer bis 1898, erhielt 1898 eine Professur an der Universität Christiana. Wichtigstes Arbeitsgebiet war Gruppentheorie, daneben auch die Theorie der elliptischen Funktionen.

  6. 6.

    Niels Henrik Abel (*05.08.1802 Finnö (Norwegen), \(\dagger \)06.04.1829 Froland) war als Stipendiat in Paris, Berlin und Italien. Er leistete bedeutende Beiträge auf den Gebieten der algebraischen Gleichungen, elliptischen Kurven und Reihenlehre.

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Correspondence to Gernot Stroth .

Übungsaufgaben

Übungsaufgaben

10.1

Für alle \(x, y \in \mathbb {Q}\) sei \(x \circ y := x+y+xy\). Zeige, dass \((\mathbb {Q}\setminus \{-1\}, \circ )\) eine abelsche Gruppe ist!

10.2

Seien \(n \in \mathbb {N}\), \(n \ge 3\) und \(\Gamma \) ein regelmäßiges n-Eck. Mit S bezeichnen wir die Symmetriegruppe von \(\Gamma \), also die Gruppe aller Deckabbildungen von \(\Gamma \) mit der Hintereinanderausführung \(*\) als Verknüpfung.

  1. (a)

    Zeige, dass S die Ordnung \(2\, \cdot \, n\) hat und ausschließlich aus Drehungen und Spiegelungen besteht.

  2. (b)

    Sei \(\varphi \in S\) die Drehung um den Winkel \(\frac{2{\pi }}{n}\) um den Mittelpunkt von \(\Gamma \) und sei \(\sigma \in S\) eine Spiegelung an einer Spiegelachse von \(\Gamma \). Zeige: \(\sigma *\varphi *\sigma =\varphi ^{-1}\) und \(S=\langle \varphi , \sigma \rangle \).

  3. (c)

    Sei n ungerade und p ein Primteiler von |S|. Wie viele p-Sylowuntergruppen hat S und welche Struktur haben diese?

10.3

Seien \(H_1\) und \(H_2\) Untergruppen der Gruppe G. Außerdem sei \(H_1\) Normalteiler von \(H_2\) und \(H_2\) sei Normalteiler von G. Folgt daraus bereits, dass \(H_1\) auch Normalteiler von G ist?

10.4

Sei \((U,+)\) eine Untergruppe der Gruppe \((\mathbb {Z},+)\). Nutzen Sie aus, dass \((\mathbb {Z},+, \cdot )\) ein Ring ist, um ein anderes Argument für Beispiel 10.12 (d) zu finden! Hinweis: U ist ein Ideal.

10.5

Seien G eine Gruppe und \(N \le G\). Zeige: N ist normal in G genau dann, wenn für alle \(g \in G\) gilt: \(g\cdot N = N \cdot g\).

10.6

Seien G eine Gruppe und U eine Untergruppe von G. Zeige, dass \(C_G(U) \unlhd N_G(U)\) ist.

10.7

Seien \(A := \left( \begin{array}{cc} 0 &{} i \\ i &{} 0 \end{array} \right) \) und \(B := \left( \begin{array}{cc} \varepsilon &{} 0 \\ 0 &{} \overline{\varepsilon } \end{array} \right) \), wobei \(\varepsilon = -\frac{1}{2} + \frac{\sqrt{3}}{2} \cdot i\) ist.

Beweise, dass diese Matrizen invertierbar sind und bezüglich der Matrizenmultiplikation eine Gruppe G der Ordnung 12 erzeugen. Bestimme die Ordnungen der einzelnen Gruppenelemente und überprüfe, ob die von B bzw. von A erzeugten zyklischen Untergruppen Normalteiler von G sind.

10.8

Wir betrachten folgende \(2 \times 2\)-Matrizen über \(\mathbb {C}\):

\(E:=\left( \begin{array}{cc}1 &{} 0 \\ 0 &{} 1 \end{array}\right) , I:=\left( \begin{array}{cc}i&{}0 \\ 0 &{} -i \end{array}\right) , J:=\left( \begin{array}{cc}0 &{} 1\\ -1&{}0 \end{array}\right) \) und \(K:=\left( \begin{array}{cc}0&{} i \\ i &{} 0 \end{array}\right) .\)

Zeige, dass all diese Matrizen invertierbar sind und dass \(Q:=\langle J, K \rangle \) eine Gruppe der Ordnung 8 ist.

Zeige weiterhin, dass jede Untergruppe von Q ein Normalteiler von Q ist.

10.9

Seien p eine Primzahl und G eine Gruppe der Ordnung \(p^3\). Zeige: Wenn G nicht abelsch ist, dann ist \(|Z(G)|= p\).

10.10

Beweise, dass die Gruppe \((\mathbb {Q},+)\) nicht zyklisch ist und dass jede von endlich vielen Elementen aus \(\mathbb {Q}\) erzeugte Untergruppe von \((\mathbb {Q},+)\) zyklisch ist.

10.11

Zeige, dass es keine einfache Gruppe G der Ordnung 312 gibt.

10.12

Sei G eine endliche Gruppe.

  1. (a)

    Sei \(n > 2\). Dann ist die Anzahl der Elemente der Ordnung n in G gerade.

  2. (b)

    Ist |G| gerade, so ist die Anzahl der Elemente der Ordnung 2 in G ungerade. Insbesondere existiert mindestens ein Element der Ordnung 2.

10.13

Seien G eine Gruppe und \(a, b\in G\) so, dass \(a^{7}=1\) ist und \(aba^{-1}=b^{2}\).

Welche Möglichkeiten gibt es für die Ordnung von b?

10.14

Sei G eine Gruppe. Zeige:

  1. (a)

    Genau dann ist G abelsch, wenn folgende Abbildung ein Gruppenautomorphismus ist: \(\varphi :G \rightarrow G\), für alle \(g \in G\) sei \(g^\varphi :=g^{-1}\).

  2. (b)

    Ist \(g^2 = 1\) für alle \(g\in G\), so ist G abelsch.

10.15

Seien A, B, C Untergruppen der Gruppe G und sei \(A \subseteq C\). Dann gilt \(AB \cap C = A(B \cap C)\).

10.16

Seien G eine Gruppe und H eine Untergruppe von G. Zeige:

  1. (a)

    Es ist \(g\in H \cdot H^{g}\) genau dann, wenn \(g \in H\) ist.

  2. (b)

    Falls \(g \in G\) ist und \(G = H \cdot H^{g}\), so ist \(G = H\).

10.17

  1. (a)

    Schreibe folgende Permutation aus \(\mathcal {S}_9\) als Produkt von elementfremden Zyklen:

    $$(1~3~6)(2~5~4)(48)(6~3~7~8~9).$$
  2. (b)

    Schreibe folgende Permutation aus \(\mathcal {S}_9\) als Produkt von Transpositionen:

    $$(1 ~2~4)^{-1}(59)(7~3~6~2).$$
  3. (c)

    Bestimme das Signum der Permutation

    $$(3 ~8~4~6~5)^{-1}(16)(19)(12)(9~6~7)^{-1}.$$

10.18

Seien p und q verschiedene Primzahlen und sei \(|G| = p^3 \cdot q\). Es habe G keine normale p-Sylowuntergruppe und auch keine normale q-Sylowuntergruppe. Zeige, dass dann G isomorph zu \(\mathcal {S}_4\) ist.

10.19

Sei \(n \in \mathbb {N}\). Zeige:

  1. (a)

    \(\mathcal {S}_n\) ist zu einer Untergruppe von \(A_{n+2}\) isomorph.

  2. (b)

    Falls \(n \ge 2\) ist, dann besitzt \(A_{n+1}\) keine Untergruppe, die zu \(\mathcal {S}_n\) isomorph ist.

10.20

Sei G eine Gruppe der Ordnung 168. Wie viele Elemente der Ordnung 7 hat G, falls G keine normale 7-Sylowuntergruppe hat?

10.21

Für alle \(z \in \mathbb {Z}\) sei \(t_z\) folgende Abbildung: \(t_z:\mathbb {Z}\rightarrow \mathbb {Z}\), für alle \(a \in \mathbb {Z}\) ist \(a^{t_z}:= a + z\). Weiter sei auch \(\alpha :\mathbb {Z}\rightarrow \mathbb {Z}\) eine Abbildung, für alle \(z \in \mathbb {Z}\) sei \(z^\alpha :=-z\).

  1. (a)

    Zeige, dass \(\alpha \) bijektiv ist und dass für jedes \(z \in \mathbb {Z}\) auch \(t_z\) bijektiv ist.

  2. (b)

    Für welche Werte von z ist \(t_z\) ein Gruppenhomomorphismus von \((\mathbb {Z},+)\) nach \((\mathbb {Z},+)\)?

  3. (c)

    Für welche Werte von z kommutieren \(\alpha \) und \(t_z\) bei Hintereinanderausführung?

10.22

Zeige, dass jede Gruppe der Ordnung 15 abelsch ist. Ist auch jede Gruppe der Ordnung 21 abelsch?

10.23

Sei G eine Gruppe.

  1. (a)

    Sei N ein Normalteiler von G und sei \(x \in N\). Zeige, dass dann die Menge \(x^G\) eine Teilmenge von N ist!

  2. (b)

    Zeige, dass \(y \in G\) genau dann in Z(G) liegt, wenn \(y^G=\{y\}\) ist.

  3. (c)

    Zeige, dass G abelsch ist genau dann, wenn alle Konjugiertenklassen einelementig sind.

10.24

Wir definieren eine Relation auf G wie folgt: Für alle \(a, b \in G\) sei \(a \sim b\) genau dann, wenn \(a \in C_G(b)\) ist. Ist \(\sim \) eine Äquivalenzrelation auf G?

10.25

Seien G eine endliche Gruppe und \(\alpha \) ein Gruppenautomorphismus von G. Zeige: Wenn die Menge \(\{g \in G \mid g^\alpha = g\}\) mehr als \(\frac{1}{2} \cdot |G|\) Elemente hat, dann ist \(\alpha = \text {id}_G\).

10.26

Seien G eine Gruppe, |G| ein Vielfaches von 5 und \(|G| \le 30\). Zeige, dass G genau eine 5-Sylowuntergruppe hat.

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Stroth, G., Waldecker, R. (2019). Gruppen. In: Elementare Algebra und Zahlentheorie. Mathematik Kompakt. Birkhäuser, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-030-25298-4_10

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