„Die“ Digitalisierung ist in aller Munde – allgegenwärtig. Wahlweise im engeren Kontext der technischen Digitalisierung oder im großen Kontext der digitalen Transformation, die die derzeitigen Umbrüche und Anpassungserfordernisse in Wirtschaft und Gesellschaft adressiert und derzeit viele Foren, Konferenzen und Zeitungsartikel füllt. Für den „Endnutzer“ am Arbeitsplatz zeigt sich diese Digitalisierung zuerst einmal am unmittelbaren eigenen Arbeitsplatz – wobei schon der Begriff des „Platzes“ deutlich überholt zu sein scheint. Denn es liegt nahe, den Arbeits„platz“ in Zukunft eher als die jeweilige Arbeitsumgebung zu verstehen, die, bestmöglich individualisiert und auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten, immer um den Nutzer „herum“ ist, da, wo er diese gerade braucht.

Damit sind bereits einige wesentliche Trends angesprochen – die Mobilisierung bzw. Ubiquität dieser Arbeitsumgebung, die Anforderung, diese bestmöglich an die individuellen Bedürfnisse anzupassen, um Nutzer weder zu überfrachten mit Funktionen, die er nicht braucht, noch, ihn mit unzureichender Performance auszustatten und damit die wertvolle Ressource der menschlichen Arbeit nur mit gebremster Power „auf die Straße“ zu bringen. Die damit zusammenhängenden Trends verändern nicht nur die konkrete Ausstattung und das Aussehen des Digital Workplace selbst, sondern auch die etablierte Rollenteilung zwischen IT-Abteilung und Endnutzer, die Prozesse der Erhebung nutzerseitiger Bedürfnisse und den Rhythmus der Erneuerung der entsprechenden Ausstattungen. Klar wird: Dem Nutzer und seinen Vorstellungen, seinen konkreten Bedürfnissen muss deutlich früher und deutlich umfassender Gehör geschenkt werden. Die digitale Arbeitsumgebung ist auch Bestandteil der Attraktivität des Arbeitgebers! Aber diese Ubiquität stellt auch eine potenzielle Belastung dar – das Bild immer und überall arbeitender Menschen, „always on“, ständig kommunizierend, mit Headset und Smartphone bewaffnet an den verschiedensten auch öffentlichen Orten ist nur allzu gegenwärtig. Die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben verschwimmen. Das hat nicht nur positive Auswirkungen.

Das vorliegende HMD-Heft versucht, den aktuellen Stand der Implementierung, der Techniktrends, aber auch vorliegende Nutzererfahrungen mit dem Digital Workplace darzustellen. Die Beiträge umreißen verschiedene Ansätze, den Nutzer bereits in funktionale Spezifikationen und Ausstattungsplanungen einzubeziehen, zeigen praktische betriebliche Umsetzungsstrategien, umfassen Lösungsansätze, den Nutzern in der Abgrenzung von Arbeits- und Berufsleben beizustehen. Sie bieten auch aktuelle Zahlen und Übersichten, auf welchem Stand und welcher technischen Funktionshöhe sich derzeitige Ausstattungen befinden, und beschäftigen sich nicht zuletzt mit der Frage, wie die damit zusammenhängende und erforderliche Kompetenz der Nutzer zum richtigen Umgang mit der Technik entwickelt werden kann. Bei der Dynamik der Entwicklungen kann dies nur eine Momentaufnahme sein.

Ich danke allen Autoren für ihre Beiträge und wünsche den Lesern fruchtbare Anregungen für die eigene Arbeit.