Die IT-Branche ist berüchtigt für ihre Hype-Zyklen. Oft stellt sich im Nachhinein heraus, dass es dem vielbeschworenen Trend an Substanz mangelte, in anderen Fällen jedoch sind sie der Anfang einer neuen Entwicklung, die neue Geschäftsfelder entstehen lässt. Aktuell sind das Metaversum und sogenannte Non-Fungible Token (NFT) viel diskutierte Themen.

Was aber steckt eigentlich dahinter, handelt es sich nur um heiße Luft oder bieten sich durch die Technik Erfolg versprechende Geschäftsmöglichkeiten? Die Antwort ist wohl, wie so oft, sowohl als auch. Wesentlich ist es dabei, zwischen dem Hype, den wilden Fantasien und ganz konkreten Anwendungen zu unterscheiden. Wer die Branche schon länger beobachtet, hat sicherlich noch „Second Life“ in Erinnerung. In 2003 veröffentlicht, bot es eine Frühform dessen, was heute als Metaversum firmiert. Es wurde viel darüber geredet, virtuelle Immobilien gekauft und Veranstaltungen in der digitalen Welt organisiert. Ein durchschlagender Erfolg blieb aber aus – wofür es unterschiedliche Gründe gibt, unter anderem technische Unzulänglichkeiten der Plattform. Das heißt keineswegs, dass jedes Projekt in dieser Richtung zum Scheitern verurteilt ist, aber ein Selbstläufer sind die virtuellen Welten nicht.

Beim Stichwort „NFT“ denken viele in erster Linie an eine Möglichkeit, digitale Kunst zum Verkaufsobjekt zu machen, indem man mittels Blockchain-Technik gewissermaßen „Originale“ erzeugt. Ein Konzept, das von vielen als wenig aussichtsreich betrachtet wird. In der Blockchain-Szene, die sich vergangenes Jahr in Berlin zur Next Block Expo 2022 traf, ist es für viele ein Ärgernis, dass NFT aufgrund dieser Assoziation ein eher fragwürdiges Image haben. Andere Einsatzmöglichkeiten geraten so leicht aus dem Blick.

Es gibt durchaus viel „Schein“ bezüglich unseres Titelthemas, aber auf der anderen Seite auch „Sein“, weshalb es sich lohnt, sich eingehender mit diesen Bereichen zu befassen. Im Moment ist vieles noch eher Konzept als bereits gelebte Realität, es ist aber bereits erkennbar, dass es vermutlich nicht mehr lange dauern wird, bis sich das ändert. Besser jetzt am Ball bleiben und die weitere Entwicklung verfolgen, als später das Nachsehen zu haben.

Erkenntnisreiche Einblicke wünscht

Peter Pagel

Chefredakteur