Computerspiele sind längst zum Massenphänomen geworden. Mehr als 34 Mio. Bundesbürger spielen zumindest gelegentlich auf digitalen Geräten, seien es Smartphones, Spielekonsolen oder PCs. Da liegt es nahe zu schauen, ob Mechanismen für die alltägliche Arbeit nutzbar gemacht werden können, die dazu führen, dass Menschen gern Zeit mit solchen Spielen verbringen. Etwa für das Erlernen neuer Fähigkeiten oder um Routineaufgaben interessanter zu machen.

Wenn spielerische Elemente in andere Bereiche übertragen werden, spricht man gemeinhin von „Gamification“. Mit Computerspielen verbringen viele Menschen freiwillig und ausdauernd sehr viel Zeit. Grund dafür sind unterschiedliche motivierende Elemente. Etwa das Erreichen von höheren Leveln oder der Wettbewerb mit anderen, wie er insbesondere bei Onlinespielen ausgeprägt ist. Man muss allerdings berücksichtigen, dass nicht alle Mitarbeiter durch die gleichen Mechanismen motiviert werden. Während ein quasi sportlicher Wettkampf von den einen sehr positiv wahrgenommen wird, sorgt er bei anderen für zusätzlichen und vermeidbaren Stress.

Wie jedes Konzept ist auch Gamification also nicht frei von spezifischen Herausforderungen. Warum aber überhaupt Gamification? Thorsten Bosch bringt es in seinem Kommentar in diesem Heft auf den Punkt: „Der Ansatzpunkt der Gamification ist die Langeweile, die die Parzellierung der Arbeitswelt ganz häufig nach sich zieht – wobei Langeweile nicht Unterauslastung an Aufgaben meint, sondern eine emotionale und mentale Unterauslastung, vulgo: Abstumpfung. Die Aufgabe der Gamification ist also, dem entgegenzuwirken“.

Gamification kann Mitarbeitern helfen, ihre Motivation aufrechtzuerhalten und Spaß an der Arbeit zu haben. Was sie nicht kann ist, Menschen Motivation „einzupflanzen“, denen diese von Anfang an fehlt. Sie kann aber, richtig eingesetzt, verhindern, dass Menschen demotiviert werden, ihre Freude an der Arbeit verlieren, und so das Betriebsklima und den wirtschaftlichen Erfolg verbessern.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen, Arbeiten und Spielen!

Herzliche Grüße

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Peter Pagel

Chefredakteur