Die IT ist nicht unbedingt das Erste, was Menschen beim Thema Gesundheit in den Sinn kommt. Viel eher denkt man an kompetente Pflegekräfte und Ärzte, an pharmazeutische Forschung oder moderne diagnostische Geräte. Wie in nahezu allen anderen Bereichen hat im Gesundheitswesen längst die IT Einzug gehalten. Wahr ist aber auch, dass es bei der Digitalisierung in dieser Branche an vielen Stellen krankt.

Erst langsam erkennen etwa Krankenhäuser, dass für sie digitales Prozessmanagement, Datenschutz und -sicherheit mindestens so relevant sind wie für produzierende Unternehmen. Gerade der Datenschutz hat es in sich, werden doch in diesem Umfeld hochbrisante und private Daten erhoben und gespeichert – ein Schatz, für den Kriminelle problemlos interessierte Abnehmer finden. Man sollte daher meinen, dass Krankenhäuser bei diesen Themen höchst professionell aufgestellt sind – leider ist das in der Realität nicht so. Markus Morawietz beschreibt in seinem Text „Schießen Sie auf den Administrator“, woran das liegt.

Kurt Weiss konstatiert in seinem Beitrag „Das Gesundheitswesen auf dem Krankenbett“ in der Branche eine akute Digitalisierungsphobie. Warum dieser Mangel besteht, ist Thema seines Aufsatzes. Eine Lanze für eine „menschlich-zentrierte Digitalisierung“ im Gesundheitswesen bricht Alexander Dallmer unter der Überschrift „Digital Experience Management im Gesundheitswesen“. Wie das Schritt für Schritt gelingen kann, erläutert er in seinem Artikel. Er bringt dabei den Begriff der „Customer Journey“ in die Welt der Krankenhäuser.

Das Gesundheitswesen hat enorme ungehobene Potenziale im Bereich der Digitalisierung. Unterschiedliche Faktoren führen dazu, dass die Branche im Vergleich mit anderen deutlich zurückliegt. Insgesamt lässt sich sagen, dass die IT im Gesundheitswesen professioneller werden muss und dass das Management lernen muss, IT als wichtigen Faktor zu begreifen. Oft sieht das Management in der IT vor allem einen Kostenfaktor. Dabei durchzieht IT sämtliche Prozesse so wie die Blutbahnen den menschlichen Körper – nichts geht mehr ohne. Das nicht zu erkennen, ist eine unter Umständen fatale Fehleinschätzung.

Bleiben Sie gesund und hoffen Sie, dass es die Gesundheits-IT schnellstmöglich wird.

Herzliche Grüße

Peter Pagel

Chefredakteur