Evonik Industries baut derzeit in Marl eine Großanlage für funktionalisierte Polybutadiene, die mit einer Jahreskapazität von mehreren tausend Tonnen bereits Mitte dieses Jahres in Betrieb gehen soll.

Das Spezialchemieunternehmen investiert hierfür an seinem weltweit größten Standort einen mittleren zweistelligen Millionen-€-Betrag und schafft 15 neue Arbeitsplätze. Funktionalisierte Polybutadiene, die Evonik unter dem Markennamen Polyvest HT vermarkten will, werden hauptsächlich in Dichtmassen für Isolierglasfenster sowie für Klebstoffe, beispielsweise in der Automobil- und Elektronikindustrie, verwendet.

Die neue Anlage kann im Chemiepark Marl die vorhandene Infrastruktur und Rohstoffversorgung sowie Synergien zu bestehenden Polybutadienanlagen optimal nutzen. Dazu Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender von Evonik Industries: „Als eines der weltweit größten Spezialchemieunternehmen stehen wir zum Industriestandort Deutschland und sichern mit nachhaltigen Investitionen unsere industrielle Basis hierzulande ab.“ Und Ulrich Küsthardt, Leiter des Geschäftsbereichs Coatings & Additives, ist davon überzeugt, dass der Bedarf nach Produkten, die dazu beitragen, Ressourcen effizienter zu nutzen, groß ist. Insbesondere in Deutschland und Europa sei der Markt für funktionalisierte Polybutadiene durch eine hohe Wachstumsdynamik geprägt. Sie werden beispielsweise bei Doppel- und Dreifachverglasung im Fensterbau sowie in Klebstoffen für die Leichtbauweise von Fahrzeugen eingesetzt. Im Automobilbau finden zunehmend Klebstoffe Einsatz, die als Ergänzung zu traditionellen Schweißverfahren bzw. als Strukturklebstoffe für nicht schweißbare Compositematerialien verwendet werden.

Mit der neuen Anlage erweitert Evonik das bestehende Leistungsportfolio aus Polyestern, Polymethacrylaten, amorphen Poly-alpha-Olefinen und Polybutadienen für die Kleb- und Dichtstoffindustrie.