Durchblick: Nach der Reform ist vor der Reform

Die Frage nach der Qualität der Ausbildung zum Sozialen Beruf gibt es schon seit der Einführung der ersten Studiengänge zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Aber eine Reform, die — so wie das in fast allen anderen europäischen Ländern schon lange der Fall war — das Studium der Sozialen Arbeit ‚akademisiert’ hat, fand in Deutschland erst in den 1970er Jahren statt. Dies geschah durch die Umwandlung der Höheren Fachschulen für Sozialarbeit in Fachschulen, durch die Einrichtung von Diplomstudiengängen ‚Sozialpädagogik’ an einigen Universitäten und durch die Gründung von Studiengängen ‚Sozialwesen’ an Gesamthochschulen. Eingebettet wurde diese Reform damals in einen allgemeinen Prozess der Neuorientierung — ausgelöst durch die Studentenbewegung, die legendären ‚68er’. Das war aber nicht das Ende der Geschichte, weil der Bologna-Prozess 20 Jahre später zwar viele der Reformideen von damals aufgegriffen hat, aber insgesamt ganz neue Rahmenbedingungen geschaffen hat. Welche Standards dadurch geschaffen worden sind, was die Berufspraxis davon hat und wie die Zukunft aussehen könnte, ist Gegenstand dieses Durchblicks.

Beruf und Qualifikation extra

Die Rubrik „Beruf und Qualifikation“ ist von Zahl und Umfang der Beiträge in „Praxis aktuell“ und „Durchblick“ abhängig und ist in den letzten Ausgaben deswegen häufig „zu kurz gekommen“. Daher beginnen wir das neue Jahr mit einer XXL-Ausgabe von Beruf und Qualifikation, die die ganze Bandbreite beruflicher Aspekte abdeckt.