Zusammenfassung
Ziel und Hintergrund
Die Honorierung ökologischer Leistungen, als ökonomisches Instrument der Agrarumweltpolitik, wird oft alsdie Alternative zum ineffizienten oder auch nur ‘ungeliebten’ Ordnungsrecht bezeichnet. Im Beitrag wird dargestellt, dass dabei von idealtypischen Eigenschaften der ökonomischen Instrumente ausgegangen wird, denen lediglich eine ergebnisorientierte Honorierung gerecht werden kann, deren Anwendung jedoch an anspruchsvolle Voraussetzungen geknüpft ist.
Schwerpunkte
Ausgehend von einer Definition der ergebnisorientierten Honorierung ökologischer Leistungen wird anhand von Effizienz-betrachtungen systematisch die ergebnisorientierten Honorierung der maßnahmenorientierten Honorierung gegenüber gestellt und damit das Potential der Instrumente umrissen. Im zweiten Teil werden anhand der definierten Voraussetzungen für eine ergebnisorientierte Honorierung die Grenzen des Instrumentes diskutiert.
Ergebnisse
Das entscheidende Kriterium, wodurch sich die ergebnisvon der maßnahmenorientierte Honorierung und dem Ordnungsrecht unterscheiden lässt, ist die Anzahl der Handlungsalternativen, die dem Landwirt bei Inanspruchnahme der Honorierung offen-stehen.
Auf der Grundlage dieses Kriteriums ergeben die ökonomischen Betrachtungen folgende Vorteile der ergebnisorientierten Honorierung gegenüber der maßnahmenorientierten: Förderung des Eigeninteresses, höheres Innovationspotential, Abbau von Informationsasymmetrien, Förderung von Kontinuität, Förderung kooperativen Handelns. Förderung intrinsischer Motivation und nicht zuletzt eine gesellschaftliche Risikoverteilung.
Eine wesentliche Voraussetzung, für die Anwendung der ergebnisorientierter Honorierung stellen jedoch Indikatoren dar, an die die Honorierung geknüpft werden kann. Bei der Entwicklung dieser Indikatoren stößt man auf drei wesentliche Problembereiche: Komplexität der Ursache-Wirkungsbeziehungen, Diversität der Umweltziele, Normativität des Prozesses der Ableitung der Indikatoren. Diese Problembereiche bestimmen zugleich die Grenzen des Instrumentes der ergebnisorientierten Honorierung ökologischer Leistungen.
Schlussfolgerungen
Der ergebnisorientierten Honorierung kann nicht der generelle Vorzug vor anderen Instrumenten gegeben werden, dies ist abhängig von den konkreten Rahmenbedingungen und im Besonderen von der speziellen Umweltproblematik. Aus ökonomischer Sicht spricht jedoch alles für eine ergebnisorientierte Honorierung, wenn die Anforderungen für die Anwendung dieses Instrumentes erfüllt sind
Ausblick und Empfehlungen
In anbetracht der überzeugenden Vorteile der ergebnisorientierten Honorierung aus ökonomischer Sicht, sollten künftig mehr Anstrengungen zur Erprobung ergebnisorientierter Honorierungsansätze unternommen werden. Zwei Beispiele dafür werden im Beitrag genannt.
Abstract
Background and Objectives
As an instrument of agro-environmental economic policy, remuneration to farmers for implementing ecologically sound practices are often identified as beingthe alternative to inefficient or unpopular legal instruments. This paper shows that such an approach assumes to be an idealized conception of the way in which economic instruments work. Only result-oriented payment is capable of matching such an idealized conception; hence, the conditions are accordingly ambitious.
Key aspects
Starting from a definition of result-oriented remuneration for ecological benefits, this approach is systematically contrasted by action-oriented payments. Either is examined in respect to its comparative efficiency enabling assessment of the potential of both instruments. In the second section, the limits of the approach using result-oriented payments are discussed in relation to the corresponding prerequisites set down for them.
Results
The key criterion for distinguishing between result-oriented payments on the one hand and action-oriented payments and legal instruments on the other is the number of options available to the farmer when he/she chooses to take advantage of the payments. On the basis of this criterion, the following advantages emerge from the economic (rewards-based) approach: it promotes self-interest, increases innovative potential, reduces informational asymmetries, promotes continuity, promotes co-operative practice, promotes intrinsic motivation and, finally, it achieves a distribution of risks between farmers and society. However, one essential requirement for applying such instruments are indicators attached to payment. The attempt to develop such indicators reveal three central problems: the complexity of cause-and-effect relations, the diversity of environmental objectives and the normativity of the process by which indicators are devised. These problems simultaneously define the limits of the instrument of result-oriented payments for ecological benefits.
Conclusions
No general statements can be made about whether result-oriented payments are preferable to other instruments, as this depends on the concrete circumstances and, in particular, on the specific environmental issues involved, along with the possibilities of developing environmental indicators. However, from the economic point of view, the benefits of result-oriented payments are obvious, as long as the prerequisites for the application of this instrument can be met.
Further Research and Recommendations
Given the persuasive benefits of result-oriented payment from an economic point of view, more efforts should in future be made to test the practicability of such instruments. Two examples of result-oriented payment are discussed in this paper.
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Die Bearbeitung dieses Themas wurde mir im Rahmen des von der DFG geförderten Graduiertenkollegs ‘Integrative Umweltbewertung’ am ökologie-Zentrum der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ermöglicht.
OnlineFirst: 9. Februar 2004
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Matzdorf, B. Ergebnisorientierte Honorierung ökologischer Leistungen der Landwirtschaft. UWSF - Z Umweltchem Ökotox 16, 125 (2004). https://doi.org/10.1065/uwsf2004.02.074
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DOI: https://doi.org/10.1065/uwsf2004.02.074
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- Agrarumweltökonomische Instrumente
- Agrarumweltindikatoren
- ergebnisorientierte Honorierung
- Honorierung ökologischer Leistungen
- multifunktionale Landwirtschaft
- ökologische Güter