Möglichkeiten zur Förderung und zum Einsatz von Nützlingen an Stadtbäumen

Zusammenfassung:

Ausgehend von den umfangreichen Erhebungen zum Auftreten und zur Verteilung von natürlichen Gegenspielern an Straßenbäumen wurden erste Förder- und Einsatzmaßnahmen an Straßenbäumen am Beispiel der Linde (Tilia cordata Mill. Tilia platyphyllos L.) erprobt. Die unterschiedlichen Ansätze zur Verbesserung des Lebensraumes für räuberische Antagonisten der Lindenspinnmilbe Eotetranychus tiliarium Hermann konnten die Populationen des Schädlings und seiner Gegenspieler nachweislich verändern. Während Unterpflanzungen und Umsetzungsmaßnahmen eine Förderung der Gegenspieler in Dichte und Spektrum förderten, führte die Anwendung von Filzstreifen als Überwinterungshilfe zu einem höheren Spinnmilbenbefall. Auch die Versuche zum Einsatz von standortfremden und standorttypischen Prädatoren der Lindenspinnmilbe zeigten unterschiedliche Ergebnisse auf. Der Einsatz der standortfremden Raubmilbe Amblyseius cucumeris Oudermans zeigte keine Wirkung. Mit der Anwendung von standorttypischen Prädatoren, wie z.B. der Raubmilbe Amblyseius andersonii Chant oder des Kugelmarienkäfers Stethorus punctillum Weise, konnten teilweise gute Wirkungsgrade nachgewiesen werden. Für eine praktikable Nutzung ist die Optimierung ihrer Einsatz- und Förderungskonzepte an Straßenbäumen erforderlich und mittels weiterführender Untersuchungen zu erarbeiten.

Summary:

First promotes- and use-measures at street-trees at the example linden (Tilia cordata Mill. Tilia platyphyllos L.) were tested on the basis of the results of the extensive assessments to the appearance and to the distribution of beneficial organisms in urban areas. Different measures for the improvement of the ecosystym for predatory antagonists of the spidermite Eotetranychus tiliarium Hermann could change the densities of the pest and its antagonists demonstrably. Sub-plantations and transposition-measures promoted density and spectrum of antagonists, whereas the application of felt strips for hibernation-help causes a higher pest-population. Tests of introduction of location-foreign and location-typical predators of the linden-spidermite showed different results. After the use of Amblyseius cucumeris Oudermans, a location-foreign predatory-mite, no effect could be found. With the application of location-typical predators, for example Amblyseius andersonii Chant and Stethorus punctillum Weise, partially favorable efficiencies could be found in first attempts. For a praktikable utilization an instruction of promotes- and use-measures at street-trees is necessary and therefore the examinations have to go on.