Abstract
Realistische Erzähltexte definieren sich in Opposition zur Literatur des Wunderbaren. Gleichwohl entstehen international schon vor dem 20. Jahrhundert zahlreiche realistische Romane und Erzählungen, in denen sich wunderbare Ereignisse vollziehen. Während in systemspringenden Texten der plötzliche Auftritt des Wunderbaren die erzählte Welt ihrer bisherigen realitätssystemischen Definition beraubt, bleibt in diesen Texten des begrenzten Wunderbaren die Zugehörigkeit zur Gruppe realistischer Werke erhalten. Es stellt sich die Frage, auf welche Gründe dies zurückzuführen ist. Offenbar existieren Verfahren, die das wunderbare Ereignis in seiner realitätssystemischen Bedeutung entschärfen. Der Begriff des Wunderbaren in der Literatur und das Verhältnis zwischen realistischen, wunderbaren und phantastischen Texten ist angesichts des Phänomens zu differenzieren.
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Durst, U. Begrenzte Wunder. Neohelicon 29, 161–175 (2002). https://doi.org/10.1023/A:1020338324251
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DOI: https://doi.org/10.1023/A:1020338324251