Auftreten von Pflanzenschutzmitteln in Oberflächengewässern und im Grundwasser

Kurzfassung

In einer Datenübersicht wird der aktuelle Stand zum Auftreten von Pflanzenschutzmitteln in Gewässern für die EU-Länder Dänemark, Deutschland, England, Frankreich und die Niederlande dargestellt. Als Basis wurden vor allem Berichte der zuständigen Behörden verwendet. Probleme der Situationsbewertung ergeben sich aus der Heterogenität der Datenbasis. Vor allem die Monitoringstrategien variieren stark in Abhängkeit von behördlicher Zuständigkeit. Die Belastung der Gewässer wird in den vorliegenden Quellen anhand des Trinkwassergrenzwertes für Einzelsubstanzen (0,1 μg/l) gemessen, eine toxikologische Beurteilung wird nicht vorgenommen. In Oberflächengewässern treten vor allem die Wirkstoffe auf, die aktuell mit hohen Marktanteilen in einer Region eingesetzt werden oder die in hoher Dosis ausgebracht werden. Es sind dies in erster Linie Stoffe aus den Wirkstoffgruppen Triazine, Phenoxycarbonsäuren und Harnstoffderivate. Im Grundwasser spielt der Zeitfaktor dagegen mit, da das geologische System als Puffer wirkt. Hier dominieren die langjährige in hohen Mengen eingesetzten Triazine und ihre Metabolite. Maßnahmen zum langfristigen Gewässerschutz werden diskutiert.

Abstract

An overview of the current situation of pesticide occurrence in water is presented using data from the EU-contries Denmark, England, France, Germany, and the Netherlands. Data were extracted from official reports. The data base is rather heterogenous, as the monitoring strategies vary in a wide range depending on the administrative responsibilities. In the publications, water pollution with pesticides is evaluated using the drinking water standard values for single substances (0,1 μg/l), a toxicological evaluation is missing. In surface waters, substances with regionally high sell numbers or high application amounts dominate. They belong to the chemical groups triacines, phenoxy carbolic acids and urea derivates. Talking about groundwater, the time scale has to be considered as well, as the geological system reacts as a buffer. Here, the triacines and their metabolits dominate having been applicated for tens of years in high amounts. Different measures to obtain a longterm water protection are discussed.