Anregungen zur Publikation grundwasserkundlicher Forschungsergebnisse und Nachrichten

Liebe Leserinnen und Leser,

hiermit dar ich mich Ihnen – sofern Sie mich noch nicht kennen – als neuer stellvertretender Editor für Fachbeiträge in Grundwasser vorstellen. Der Vorstand der Fachsektion Hydrogeologie der Deutschen Geologischen Gesellschaft (FH-DGG) hat mich zum Nachfolger von Prof. Dr. Hanskarl Brühl bestellt, den wir am 18. Juni 1999 durch Tod verloren haben. Wie er, werde ich die Editorin/den Editor nach besten Kräften unterstützen. Mit der derzeitigen Editorin, Prof. Dr. Margot Isenbeck-Schröter, bahnt sich bereits eine enge, vertrauensvolle und freundliche Kooperation an.

Der FH-DGG bin ich als “alter Hase” seit ihrer Gründung am 13.05.1969 in Hannover verbunden und hatte verschiedene Funktionen in Vorstand und Beirat, zuletzt 1994–98 als Präsident der deutschen Sektion der International Association of Hydrogeologists (IAH). Aber viel gewichtiger war und ist, scheint mir, meine jahrzehntelange Mitgliedschaft und Mitarbeit im Arbeitskreis “Ausbildung und Information” der FH-DGG. Dieser AK “Aus & In” hat nach langen und z. T. kontroversen Diskussionen die Zeitschrift Grundwasser auf den Weg gebracht. Inzwischen liegt seit April 1996 (1/96) bis März 2000 (1/2000) insgesamt 17 Hefte vor, die den Mitgliedern der FH-DGG – zusätzlich zu den “grünen Bänden” des DVWK – frei Haus geliefert werden. Mit einem solchen Verhältnis Preis:Leistung erscheint unsere Fachsektion konkurrenzlos! Aber die Leistungen der FH-DGG können und sollten verbessert werden, etwa bezüglich Struktur und Inhalt von Grundwasser.

Die Zeitschrift Grundwasser gliedert sich, wie bekannt, in die Blöcke “Fachbeiträge” und “Nachrichten”. Der langjährig erfolgreiche Editor Nachrichten, Dr. Holger Knoke, war auf Informationen aus dem Leserkreis angewiesen, und seine Nachfolgerin, Dipl.-Geol. Patricia Schüll, wird es ähnlich ergehen. Alle Kolleginnen und Kollegen sind aufgerufen, Beiträge aus ihrem hydrogeologischen Umfeld zu liefern, etwa Seminar-, Tagungs- und Kongressberichte aus dem In- und Ausland, Neuigkeiten aus Behörden, Ämtern, Ing.-Büros und von benachbarten Gesellschaften ebenso wie von Hoch- und Fachhochschulinstituten einschließlich Personalia sowie Besprechungen neu erschienener Literatur und von Dissertationen.

Das bisher in Grundwasser praktizierte Schema mit drei oder vier Fachbeiträgen pro Heft erscheint mir zu starr. Als Anregung mag die englischsprachige IAH-Zeitschrift Hydrogeology Journal dienen, in der unterschieden wird: “Paper”, “Technical note”, “Profile”, “Publication note” sowie “Comment and reply”. Natürlich muss Grundwasser diese Unterscheidungen nicht kopieren, aber kürzere Artikel (ca. eine Druckseite) z. B. über innovative Techniken von Datensammlung und -analyse oder auch biographische Skizzen prominenter (verstorbener) Hydrogeologen würden die Zeitschrift bereichern. Sie würden aber auch potentielle Autoren aus der Praxis in die Lage versetzen, solche Kurzmitteilungen relativ rasch an die Fachöffentlichkeit zu bringen. Gerade das Fehlen praxisorientierter Beiträge in Grundwasser wurde öfters kritisiert; der in der Überschrift genannte Begriff “Forschungsergebnisse” sollte durchaus auch Ergebnisse angewandter Untersuchungen umfassen!

Eine persönliche Anmerkung zum Schluss. Im Rahmen der IAH habe ich vielfältige Aktivitäten zum Thema “Urbanes Grundwasser” kennengelernt. Dagegen wird dieser Oberbegriff in Deutschland wenig benutzt, er ist jedoch für die Zukunft in seiner ganzen Breite außerordentlich relevant, sowohl in den Industrieländern als auch in den Ländern der 3. Welt. Ich appelliere an Kolleginnen und Kollegen, Ausarbeitungen zu dieser Thematik in Grundwasser zu veröffentlichen.

Ihr Eckehard P. Löhnert, stellvertretender Editor für Fachbeiträge