Sehr geehrte Leser:innen, liebe Kolleg:innen!

Zu Jahresbeginn darf ich in der ersten Ausgabe der ANÄSTHESIE NACHRICHTEN 2024 nochmals auf das 70-jährige Jubiläum unserer ÖGARI blicken, das wir anlässlich der Jahrestagung 2023 in der Wiener Hofburg mit anschließender Geburtstagsfeier so fröhlich und zukunftsfroh begangen haben. Sieben Jahrzehnte, in denen sich unsere medizinischen Disziplinen nicht nur etabliert, sondern auch transformative Veränderungen durchlaufen und die Patient:innenversorgung nachhaltig beeinflusst haben. Mit rund 1200 Besucher:innen, über 90 Vorträgen, Expertenpapers und einer Vielzahl wissenschaftlicher Preise als Anerkennung für die exzellente Arbeit unserer jungen Forscher:innen können wir alle in der Tat stolz auf die Entwicklung unseres Fachs mit seinen fünf tragenden Säulen blicken. Daher möchte ich hier nochmals die Gelegenheit nutzen, all jenen zu danken, die im Laufe der Jahre zu diesem Erfolg mit Tatkraft und fachlichem wie persönlichem Einsatz beigetragen haben.

Das Schlagwort Künstliche Intelligenz ist auch in unseren Fachbereichen allgegenwärtig geworden

Mit dem neuen Jahr 2024 stehen wir gemeinsam vor medizinischen, aber auch vor globalen Herausforderungen. So ist beispielsweise der große Einsatz von technologischen Innovationen in der Intensivmedizin wesentlich, auf der anderen Seite darf die individuelle Behandlung von komplexen Bedürfnissen kritisch kranker Patient:innen nicht zu kurz kommen.

Das Schlagwort Künstliche Intelligenz (KI) ist allgegenwärtig geworden, auch in der Medizin und in unseren Fachbereichen. Nirgendwo sind die Anwendungen der KI so „weit fortgeschritten“ wie in der Medizin. Dennoch wird der Begriff mittlerweile häufig überstrapaziert. Wie wir jedoch alle in Ausübung unserer ärztlichen Tätigkeit wissen, konnten durch den Einsatz von KI-Technologien in der Medizin sehr viele positive Anwendungen und Weiterentwicklungen möglich gemacht werden. Gerade deshalb bedarf es aktuell aus den Reihen unseres medizinischen Fachs noch viel Kommunikation über den Nutzen für uns Ärzt:innen wie für unsere Patient:innen und die Öffentlichkeit. Schlussendlich geht es um die emotionale Intelligenz, die wir in unserem Beruf immer wieder aufbringen.

Ein weiteres Spannungsfeld, von dem wir ÖGARI-Mitglieder stets in besonderem Maße betroffen sind, ist die Wahrung der Lebensqualität in Abwägung zu lebenserhaltenden Maßnahmen. Daher werden wir auch in diesem Jahr verstärkt die Aufklärung für die Patient:innenverfügung voranbringen. Gespräche über Patient:innenautonomie, Transparenz und die Integration von Palliativmedizin in die intensivmedizinische Versorgung sind ein wichtiger Teil der inhaltlichen Schwerpunkte, die mir am Herzen liegen.

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Beim Lesen der vielfältigen Beiträge in dieser neuen Ausgabe der ANÄSTHESIE NACHRICHTEN wünsche ich Ihnen allen nochmals einen guten Start ins neue Jahr und freue mich auf weitere kommende Zusammenkünfte und einen regen kollegialen Austausch.

Ihr Christoph Hörmann