Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Deutschland ist in Aufruhr. Nachdem das Netzwerk Correctiv einen Geheimplan von AfD-Politikern, Neonazis und finanzstarken Unternehmern enthüllt hat, dem zufolge Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus Deutschland vertrieben werden sollen, gehen Hunderttausende im gesamten Bundesgebiet auf die Straßen. Sie setzen damit ein Zeichen für die Demokratie und treten für Werte wie Weltoffenheit, Mitmenschlichkeit und Vielfalt ein. „Was wir hier sehen, sind wahrscheinlich die größten Demonstrationen seit der deutschen Wiedervereinigung“, bringt es Politikwissenschaftler Philipp Köker auf den Punkt.

Und spätestens seit AfD-Chefin Weidel sich für einen Austritt Deutschlands aus der EU („Dexit“) ausgesprochen hat, beziehen auch zahlreiche Unternehmen Stellung und schließen sich Bündnissen wie „Wirtschaft für Demokratie“ an, das auf Initiative des Branchennetzwerks owl maschinenbau gegründet wurde. Ob KMU oder Konzern, etabliert oder Start-up - sie alle wissen, dass ein Exportland wie Deutschland ausländische Fachkräfte, offene Grenzen und eine feste Verankerung in Europa braucht. Auch der VDMA findet klare Worte: Würde Deutschland aus der EU austreten, würde dies den Standort ruinieren. Denn wie kann ein Land im wirtschaftlichen Machtkampf zwischen den Kontinenten allein bestehen? Dies hätte nicht nur für die Maschinenbauindustrie verheerende Folgen, sondern für alle Wirtschaftszweige sowie für uns als Einzelpersonen.

Wir alle - ob mit oder ohne Migrationshintergrund - leisten unseren Beitrag dazu, dass uns in Deutschland täglich Waren und Dienstleistungen zur Verfügung stehen und neue Technologien entwickelt werden können, die unseren Wohlstand sichern. Ein Privileg, von dem wir alle gleichermaßen profitieren. Aber auch davon abgesehen darf sich grundsätzlich nicht die Frage nach dem Wert eines Menschen stellen - schon gar nicht aufgrund seiner Herkunft. Hier steht klar die Menschlichkeit im Vordergrund.

Ihre

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© FotoVario Studio

Alexandra Pisek

Verantwortliche Redakteurin