Zusammenfassung
Seit 2002 sind in Deutschland und Österreich mehrere Studienangebote in der Friedens- und Konfliktforschung geschaffen worden. Diese vermitteln Studierenden analytische und praktische Kompetenzen, um sie für friedens- und konfliktrelevante Berufsfelder zu qualifizieren. Wie gut dies gelingt, ist jedoch bislang nicht jenseits standortbezogener Evaluationen erforscht worden. In diesem Artikel stellen wir die Ergebnisse einer im Herbst 2017 durchgeführten gemeinsamen Absolvent*innenstudie der Studiengänge aus dem Bereich Friedens- und Konfliktforschung an den Universitäten Duisburg-Essen, Frankfurt a. M./Darmstadt, Hamburg, Innsbruck, Konstanz, Magdeburg und Tübingen vor. Die Ergebnisse zeichnen ein insgesamt positives Bild – die Absolvent*innen arbeiten mehrheitlich in anspruchsvollen Berufsfeldern, auf die sie sich durch ihr Masterstudium angemessen vorbereitet fühlen; der Anteil arbeitsloser Absolvent*innen ist gering. Allerdings arbeitet unter den beschäftigten Befragten ein hoher Anteil in befristeten Arbeitsverhältnissen oder in anderen Formen unsicherer Beschäftigung. Der Beitrag diskutiert diese Ergebnisse in Hinblick auf die Weiterentwicklung des akademischen Lehrangebots in der Friedens- und Konfliktforschung.
Abstract
Since 2002, several courses of study in peace and conflict research have been created in Germany and Austria. These provide students with analytical and practical skills to qualify them for peace and conflict relevant occupational fields. However, there has been no systematic analysis whether this goal is being attained. In this article, we present the results of a joint graduate study on peace and conflict studies at the Universities of Duisburg-Essen, Frankfurt a. M./Darmstadt, Hamburg, Innsbruck, Konstanz, Magdeburg and Tübingen. The results paint a generally positive picture – the majority of the graduates work in demanding occupational fields and feel adequately prepared through their M.A. studies. The proportion of unemployed graduates is low. However, among those employed, a high proportion work under fixed-term contracts or in other forms of unsafe employment. The paper discusses the findings with regard to the further development of academic teaching in peace and conflict research.
Notes
Eine Liste von Masterstudiengängen im Bereich Friedens- und Konfliktforschung im deutschsprachigen Raum findet sich unter: https://afk-web.de/bis_2018/afk-home/infos-zu-studiengaengen.html.
An der Studie konnten alle Standorte teilnehmen, die sich über den AK Curriculum und Didaktik der AFK organisieren (siehe dazu https://afk-web.de/bis_2018/afk-home/infos-zu-studiengaengen.html für eine Übersicht). Marburg nahm nicht an der Befragung teil, weil dort bereits eine eigene Befragung mit Längsschnittcharakter durchgeführt wurde. Augsburg nahm die Einladung ohne Angabe von Gründen nicht an.
Der Fragebogen sowie Angaben zur Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorgaben sind auf Anfrage von den Autor*innen erhältlich.
In gemeinsamen Befragungen ergeben sich oft starke Schwankungen zwischen den beteiligten Standorten. Im Kooperationsprojekt Absolventenstudien (KOAB) lag die Rücklaufquote der Befragung 2016–2017 je nach beteiligter Hochschule zwischen 10 und 57 % (RWTH Aachen 2018). Der relativ geringe Rücklauf in unserer Studie lag wohl teils daran, dass wir lediglich eine einmalige Erinnerung verschickt haben – bei KOAB werden bis zu vier Kontakte vorgenommen.
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Danksagung
Als die Studie durchgeführt wurde, war Daniel Lambach noch an der Universität Duisburg-Essen tätig. Wir danken Eckhard Schlopsna (Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg – IFSH), Jonas Elis, Barbara Hillebrand und Daniel Gräfingholt (Universität Duisburg-Essen) sowie den Studiengangsverantwortlichen der beteiligten Studiengänge für ihre Unterstützung bei der Durchführung dieser Befragung sowie der Redaktion der Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung für ihre hilfreichen Anregungen. Dieser Beitrag wurde von den Herausgeber*innen der Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung einer single-blind Begutachtung unterzogen.
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Lambach, D., Schneider, P. Frieden studieren – und was dann?. Z Friedens und Konflforsch 8, 113–125 (2019). https://doi.org/10.1007/s42597-019-00003-2
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DOI: https://doi.org/10.1007/s42597-019-00003-2
Schlüsselwörter
- Studiengänge Friedens- und Konfliktforschung
- Absolventen*innenbefragung
- Berufsperspektiven
- Kompetenzen
- Berufliche Relevanz