Liebe Leserinnen und Leser,


Das Jahr, in dem Sie dieses Heft erreicht, endet hoffentlich nicht mit den im Titel genannten zwei Ziffern. Falls dies doch der Fall ist, bitten wir um Entschuldigung – mehrwöchige gesundheitliche Gründe haben die redaktionelle Bearbeitung des wissenschaftlichen Teils etwas verzögern müssen!

Die Zahl 23 deutet aber nicht nur auf das kommende Jahr. Im Jahr 2022 erschienen insgesamt 23 Fachartikel (peer-reviewed) in den vier KN-Heften. Damit nähern wir uns der als Ziel gesetzten Benchmark von mind. 24 begutachteten Fachartikeln, die wir jährlich – wegen ihrer guten weltweiten Erreichbarkeit gerne auf Englisch und als OpenAccess-Artikel – mit dieser Zeitschrift herausgeben möchten. Heft 2 des laufenden Jahrgangs hat bereits angedeutet, dass uns das Verlagshaus sowie die Druckerei hohe Flexibilität ermöglichen, wenn in einzelnen Ausgaben auch mehr als sechs Fachartikel erscheinen sollen. Ähnliches gilt für den Umfang des KN-Info- und Praxisteils (KNIP). Beteiligen Sie sich also gerne und reichen Sie Manuskripte ein!

Bevor wir die sechs Fachartikel dieses Heftes kurz vorstellen, gilt – mit Rückblick auf das Jahr 2022 – zwei Personen besonderer Dank: Das Team der Schriftleitung bedankt sich bei Prof. Dirk Burghardt (TU Dresden) für die Betreuung und Herausgabe des Themenheftes (3/2022) zu „VGI and Geovisualisation“ als Guest Editor. Dieses Special Issue enthält DFG-geförderte Ergebnisse aus Grundlagenforschungsprojekten zur Kartographie. Solche Themenhefte sind ein wichtiger Baustein, um die internationale Sichtbarkeit der KN weiter zu erhöhen. Großer Dank gilt ebenfalls Winfried Weber, der sehr viel Arbeit in die Posterbeilage investiert hat, die Sie mit der aktuellen Ausgabe erhalten haben. Eine Posterbeilage gab es schon lange nicht mehr, und dank Winfried Webers Initiative können wir den KN-Leserinnen und -Lesern diese Zugabe ermöglichen.

Insgesamt 12 Autorinnen und Autoren sind an den begutachteten Fachartikeln des vorliegenden Heftes beteiligt. Wir danken allen Autorinnen und Autoren für die thematisch sehr vielseitigen Beiträge sowie allen Reviewern, die sich am Begutachtungsverfahren beteiligt haben.

Den Anfang macht Gyula Pápay (Rostock) mit einem Beitrag zur Historischen Kartographie. Er rekonstruiert die geometrische Methode, die Mercator in seiner bekannten Projektion von 1569 verwendete. Dabei hebt Gyula Pápay hervor, dass Mercators Projektion methodisch ausschließlich mit Zirkel und Lineal entwickelt werden konnte.

Hartmut Leser (Basel) adressiert in seinem Aufsatz theoretische und methodische Probleme in der Erfassung von Repräsentation von Landschaft – mit besonderem Fokus auf Virtualität bzw. virtuelle Realität. Ausgehend von einer landschaftsökologischen Perspektive trägt der Aufsatz insbesondere dazu bei, Begriffe zu gewichten und zu ordnen.

Einen Beitrag zur 3D-Landschaftsvisualisierung liefern ebenfalls Maciej Smaczyński, Dariusz Lorek, Krzysztof Zagata und Tymoteusz Horbiński. In ihrem Aufsatz legen die Autoren den Schwerpunkt auf der Dokumentation der Methodik, von der UAV-gestützten Erfassung kulturellen Erbes (einer historischen Windmühle im polnischen Kamionka), über Geoprocessing-Ansätze (Metashape und SketchUp), zur multimedialen 3D-Visualisierung mit Veröffentlichung auf Youtube.

Einen geodatenorientierten Überblicksartikel tragen Yassine Loukili, Younes Lakhrissi, und Safae Elhaj Ben Ali aus Fès (Marokko) bei. Sie bieten einen umfassenden Überblick zu Geospatial Big Data Platforms.

Olaf Kühne und Lara Koegst (Tübingen) thematisieren den Küstenverlust im US-Bundesstaat Lousiana und dessen kartographische Repräsentation. Ihre Untersuchung basiert auf Ansätzen devianter Kartographien.

Ein Thema mit Bezug zur Hydrologie bearbeiten auch Mehlath Shah und M. A. Lone aus Srinagar (Indien). Die Autoren entwickeln ein hydrologisches Modellierungssystem (HEC-HMS) für die Hochwasservorhersage des Flusses Sindh, eine der relevantesten Wasserquellen in Jammu und Kashmir, Indien.


Wir wünschen viel Freude beim Lesen!

Herzliche Grüße aus Bochum, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2023!

figure a