Liebe Leserinnen und Leser,

Wir haben von verschiedenen Seiten den Wunsch gehört, das Thema Schulkartographie stärker in den Fokus von DGfK-Veranstaltungen zu rücken. Dem folgen wir gerne und werden daher am 16. Januar 2020 zum Neujahrsempfang der DGfK in der Staatsbibliothek Berlin einen Vortrag zur Kartenarbeit in der Schule hören. Zusätzlich bieten wir an diesem Tag einen Workshop “Karten in der Schule” mit einer Reihe von spannenden Vorträgen an.

Diese Thematik ist allgegenwärtig, fast jeder erinnert sich an die Schulkarten, entweder als Wandkarte oder als Atlas im Klassenzimmer. Das Thema ist gesellschaftlich relevant. Viele Menschen arbeiten nach ihrer Schulzeit kaum noch mit thematischen Karten. Selten wird im späteren Leben die Kartenarbeit eine so große Rolle spielen, wie dies in der Schulzeit der Fall war. Und diese Tatsache prägt natürlich unsere Gesellschaft, und beeinflusst ganz deutlich die Herangehensweise, wie gegenwärtig Menschen Raumphänomene oder Raumkategorien betrachten, wahrnehmen oder sich aneignen. Und diese Raumkenntnisse oder Raumerfahrungen beeinflussen im Kontext aktueller gesellschaftlicher oder politischer Fragestellungen die Bewertung der Menschen im Raum.

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Viele unserer Mitglieder haben Kontakt zu Erdkundelehrkräften, die möglicherweise über den Einsatz von Karten im Klassenraum berichten. Die Möglichkeiten für die Lehrerinnen und Lehrer mit Karten im Schulunterricht zu arbeiten sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Immer mehr digitale Lösungen können offeriert werden, vom GIS über digitale Wandkarten bis hin zu digitalen Schulatlanten. Auf Exkursionen oder “Wandertagen” können Geocaching-Aktivitäten oder ähnliche Spiele angeboten werden, die auf LBS-Technologie im Zusammenhang mit Smartphone und digitalen Karten basieren.

Welche Methoden oder Werkzeuge erzielen im Schulunterricht die größten Erfolge, um die Raumkompetenz der jungen Menschen zu fördern? Und mit welchen Medien erreicht man am besten das Ziel, die Kartenlesekompetenz bei den Schulkindern zu verbessern? Alles Fragen, die sicherlich in Teilaspekten auf dem Workshop und auf dem Neujahrsempfang am 16.1.2020 in Berlin diskutiert werden.

Aus Sicht der Redaktion der Kartographischen Nachrichten würden wir uns sehr freuen, wenn wir in unserem Journal Beiträge aus oder für Schulen abdrucken könnten. Dies können natürlich wissenschaftliche Texte aus didaktischer Perspektive sein, aber auch gerne Beiträge für den Praxisteil, die von Lehrerinnen oder Lehrern geschrieben wurden. Vielleicht fällt Ihnen ja zu dieser Thematik jemand ein, den Sie fragen könnten, ob er oder sie nicht möglicherweise einen Beitrag für die KN schreiben möchte.

Mit dem Heft 04 im Jahr 2019 schließen wir den 69. Jahrgang unserer Zeitschrift ab. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen des Heftes, Ihnen und Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahrzehnt.

Herzlichst,

Mark Vetter

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