Mit einem multimodalen Training kommen Patienten nach akuter kardialer Dekompensation einer US-Studie zufolge schneller wieder auf die Beine als mit der Standardversorgung.

Nach einem Klinikaufenthalt wegen akut dekompensierter Herzinsuffizienz erholen sich alte Menschen oft nie mehr vollständig. Wie sich diese Situation verbessern lässt, haben Dalane Kitzman, Winston-Salem, und Kollegen untersucht.

Hierzu schlossen sie 349 Patienten ab 60 Jahren, die wegen akut dekompensierter Herzinsuffizienz eingewiesen worden waren, in ihre Studie ein. 97% der Patienten der Interventions- bzw. Kontrollgruppe erfüllten zu Beginn mindestens ein bis drei Frailty-Kriterien und es lagen durchschnittlich fünf Komorbiditäten vor.

Die Interventionsgruppe erhielt eine Maßnahme, die aus Kraft-, Gleichgewichts-, Beweglichkeits- und Ausdauertraining bestand. Die Übungen begannen noch während des Klinikaufenthaltes oder früh nach der Entlassung und wurden nach der Klinikentlassung mit 36 Einheiten fortgesetzt. 78% der Teilnehmer führten das Training konsequent durch. Ziel der Übungen war es, die Gehstrecke zu verlängern. Patienten der Kontrollgruppe erhielten die Standardversorgung sowie die üblichen Rehabilitationsmaßnahmen.

Nach drei Monaten erreichte der adjustierte Wert im Short-Physical Performance Battery-Score (0-12 Punkte), mit dem Gleichgewicht, Kraft und Mobilität untersucht werden, in der Interventionsgruppe insgesamt 8,3 und in der Kontrollgruppe 6,9. Damit verbesserte sich die körperliche Funktion in der Interventionsgruppe stärker als die der Kontrollgruppe. Auch die Ergebnisse des 6-Minuten-Gehtests sowie die Werte für Gebrechlichkeit, Lebensqualität und Depression sprechen den Autoren zufolge für den klinischen Nutzen der Intervention. Die Zahl der stationären Wiederaufnahmen aus beliebigen Gründen lag in der Interventionsgruppe allerdings ähnlich hoch wie in der Kontrollgruppe (194 vs. 213). Auch die erneute Klinikaufnahme wegen Herzinsuffizienz und die Zahl der Todesfälle waren nach einem halben Jahr in beiden Gruppen etwa gleich.

doi: 10.1056/NEJMoa2026141