_ Bei der Erstlinientherapie tumorbedingter Schmerzen führt das 24-Stunden-retardierte Präparat Hydromorphon Aristo® long mit einer Ansprechrate von 66,0% häufiger zum Erfolg als konventionelle Hydromorphon-Präparate, bei denen die Ansprechrate bei 51,0% liegt. Darauf deutet die Auswertung der Daten des PraxisRegisters Schmerz der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS). Bis zum 31. Dezember 2018 wurden rund 210.000 Behandlungsfälle dokumentiert. Darunter waren 16.762 Patienten mit tumorbedingten Schmerzen, die mit einem retardierten Stufe-3-Opioid behandelt wurden.

Abbruchrate von 5%

Auf Oxycodon sprachen 29,0% und auf Morphin 22,3% der Patienten an, berichtete PD Dr. Michael A. Überall vom Institut für Neurowissenschaften, Algesiologie und Pädiatrie (IFNAP) in Nürnberg. Die Abbruchrate aufgrund mangelnder Verträglichkeit lag unter 24-Stunden-Hydromorphon bei 5% und unter Morphin bei 35,8%. „Das Hydromorphon-Präparat mit 24-Stunden-Retardierung wurde im Rahmen der First-Line-Therapie am seltensten und Morphin am häufigsten eingesetzt. Für den bevorzugten Einsatz von Morphin gibt es aber heute keine Evidenz mehr“, so Überall.

Die Ansprechraten waren unter dem 24-Stunden-Hydromorphon-Präparat auch nach mehreren Therapieversuchen am höchsten. Bei bis zu sechs Versuchen ging der Anteil der Responder aber bei allen Opioiden mehr und mehr zurück. „Wenn die Therapie nicht wirkt, verlieren wir somit auf jeder Stufe Patienten, die trotz Schmerzen nicht mehr bereit sind, noch einen weiteren Therapieversuch zu unternehmen“, gab Überall zu bedenken. Bei 19,3% aller Patienten setzten die Schmerzen am Ende des Dosierungsintervalls wieder ein. Unter dem 24-Stunden-Hydromorphon-Präparat war der Anteil mit 7,4% am geringsten.

Laut Praxisleitlinie „Tumorschmerz“ der DGS ist Hydromorphon aufgrund pharmakologischer Vorteile in der Verträglichkeit die Präferenzsubstanz in der Tumorschmerztherapie.