Mit dem in den USA aufgelegten sogenannten GEDI(Geriatric Emergency Department Innovation)-Programm verfolgt man unter anderem das Ziel, die Zahl der stationären Aufenthalte von Senioren zu reduzieren. Denn neben akuten Erkrankungen führen häufig ambulant modifizierbare Faktoren wie die Abnahme körperlicher Fähigkeiten, Polypharmazie, Demenz und instabiles Lebensumfeld zu unnötigen Klinikeinweisungen.

Follow-up nach der Entlassung

Ein Ansatz des GEDI-Programms ist beispielsweise, Senioren nach Entlassung aus der Notfallambulanz im zeitlichen Verlauf zweimal telefonisch nach ihrem Befinden und nach eventuellen Problemen zu befragen. Welche Bedenken und Probleme die Senioren 24 bis 72 Stunden sowie 10 bis 14 Tage nach Entlassung umtreiben, haben US-amerikanischer Geriater an 57 Probanden zwischen 66 und 96 Jahren untersucht. Bei den Telefonaten wurde vor allem über Symptommanagement, Medikation und Koordination der Versorgung wie Arzttermine, soziale Dienste, Therapien und medizinische Hilfsmittel gesprochen. Dabei bot das erste Gespräch die Möglichkeit, auf Bedürfnisse und Fragen einzugehen, die im direkten Zusammenhang mit der Behandlung in der Notfallambulanz standen. Im zweiten Gespräch hingegen wurden vornehmlich subakute Probleme, die bei der Entlassung nicht behandelt worden waren, sowie neue aufgetretene Symptome und Bedürfnisse besprochen und angegangen.

Nach Ansicht der Studienautoren eröffnen die GEDI-Follow-up-Telefonate die Chance, Senioren die Hilfe zukommen zu lassen, die sie tatsächlich brauchen, und die ambulante Versorgung im Einzelfall besser zu koordinieren, was in der Konsequenz die Zahl der Krankenhauseinweisungen reduzieren soll.

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Ein Follow-Up per Telefon soll stationären Einweisungen vorbeugen

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