Insbesondere für alte Menschen ist die Lungenentzüdungen eine lebensbedrohliche Erkrankung. Der Start der Grippesaison bietet eine gute Gelegenheit, den Impfstatus der Patienten zu prüfen und sie gegen Grippe und Pneumokokken zu schützen.

Mehr als 650.000 Menschen erkranken jährlich an einer Lungenentzündung — alleine in Deutschland. Vor allem für Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen kann das tödlich enden. „Noch immer unterschätzen Betroffene die Folgen einer Lungenentzündung“, sagt Dr. Anja Kwetkat, Direktorin der Klinik für Geriatrie am Uniklinikum Jena und Leiterin der Arbeitsgruppe Impfen der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG). Pneumokokken sind die häufigsten Erreger. „Dabei kann eine rechtzeitige Impfung Leben retten — in jedem Alter“. In den vergangenen Jahren hat die Arbeitsgruppe Impfen der DGG die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) um spezifische Empfehlungen speziell für ältere Menschen ergänzt. „Es wurde lange Zeit nur ungenügend darauf eingegangen, dass das Immunsystem alter Patienten anders auf Impfungen reagiert als bei jüngeren Patienten“, sagt Dr. Anja Kwetkat. Die Kenntnisse zur Immunseneszenz bei Hochaltrigen und Senioren mit Multimorbidität sollten immer in den Impfempfehlungen berücksichtigt werden. „Influenza- und Pneumokokkenimpfung sind ein starkes Team gegen Pneumonien“, sagt Kwetkat.

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Eine rechtzeitige Impfung kann Leben retten.

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Gerade jetzt zum Start der Grippesaison solle der Impfstatus von Patienten nochmals grundsätzlich geprüft werden. „Es ist die passende Gelegenheit, bestehende Impflücken zu schließen. Hier sind sowohl Hausärzte als auch Patienten in der Pflicht“, so Kwetkat.