Liebe Leserinnen und Leser,

Zu Beginn des neuen Jahres senden wir Ihnen wiederum eine Ausgabe unseres Journals für Mineralstoffwechsel & Muskuloskelettale Erkrankungen zu, das sich diesmal sowohl mit rheumatologischen Themen, wie z. B. Kinderrheumatologie und in diesem Bereich auch auf Spondyloarthritiden im Kindes-, aber auch Erwachsenenalter, als auch in einem Beitrag mit der COVID-19-Frakturinzidenz und der Pandemie generell beschäftigt. Dies alles stellen doch Aspekte dar, die uns bei der Versorgung unserer Patientinnen und Patienten in der Osteologie betreffen. Zurzeit gibt es in Bezug auf die Begleitprobleme der COVID-19-Infektion in der Osteologie eine nur relativ dünne Datenlage, die allerdings schnell wächst. Da sich sicherlich, zu aller unserem Leidwesen, die bekannte, sehr mutige Aussage zur Pandemie (die Pandemie ist vorbei) als nicht richtig erweist, kommt der Beitrag zu COVID-19 und Frakturinzidenz nun doch unerwartet sehr zeitgerecht. Neben rheumatologisch erkrankten Kindern als relative Randgruppe unseres Betätigungsfeldes betreuen wir in unserem ureigenen Gebiet eine sehr große Anzahl von Menschen, die von Natur aus ein sehr hohes Risiko für einen schwierigen Verlauf einer COVID-19-Erkrankung aufweisen. In dieser Beziehung kann man natürlich die Multimorbidität vieler unserer älteren Patienten als Erklärung dafür heranziehen. Wir dürfen nicht vergessen, wie unklar es zurzeit noch ist, wie signifikant und langfristig die Auswirkungen der Corona-Infektion auf das muskuloskelettale Gewebe sind. Rein klinisch wird dadurch, neben all den proinflammatorischen Mechanismen, Sarkopenie, Fallneigung, aber auch Knochensubstanzverlust gefördert.

Über die Auswirkungen des sog. Long-COVID-Syndroms ist in unserem Fachgebiet noch sehr wenig bekannt. Gott sei Dank sieht es so aus, als ob unsere medizinische Forschung auf die Rasanz der Geschwindigkeit der Pandemie mit der ebenso raschen Weiterentwicklung der pharmakotherapeutischen Möglichkeiten reagiert, und es ist als nicht selbstverständlich anzusehen, dass wir zurzeit fast monatlich über neue Substanzen, die in verschiedenen Phasen der Corona-Infektion eingesetzt werden können, informiert werden. Im Beitrag von Christian Huemer wird Aktuelles aus der Kinderrheumatologie kurz und prägnant dargestellt. Toni Hospach beschreibt neben der Enthesitis-assoziierten Arthritis und juvenilen Spondyloarthritis auch die Spondyloarthritis im Erwachsenenalter in Diagnostik und moderner Therapie.

Schlussendlich wird im Artikel von Oliver Malle und Hans Peter Dimai über mögliche Zusammenhänge zwischen Hüftfrakturinzidenz und Lockdown nachgedacht, wobei wir hier nach wie vor nur auf eine sehr dünne Datenlage blicken können.

Die Vorbereitungen für das 30. Osteoporoseforum, das vom 23. bis 25. Juni in St. Wolfgang stattfinden wird, sind voll angelaufen und wir hoffen alle sehr, dass wir dieses Jubiläum in Würde begehen können.

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Gesund bleiben, euer Heinrich Resch