Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Liebe Leser,

wir wandeln jetzt schon seit mindestens 2 Ausgaben entlang des Pfades der Pandemie mit allen Konsequenzen, Erschwernissen und Einschränkungen, die sehr oft höchste Kreativität und Einsatz abverlangen, um alle unsere Patienten mit, aber auch ohne COVID adäquat versorgen zu können, was nicht immer leicht ist und uns sehr oft an den Rand medizinischer Standards bringt.

Als Leiter einer COVID-Station wird meinen Mitarbeitern, die alle ausnahmslos mit der unmittelbaren Betreuung der COVID-Erkrankten befasst sind, die fatale Situation besonders vor Augen geführt. Das Krankheitsbild hat sich tatsächlich geändert. Der geriatrische Patient braucht dank der systematischen Impfaktion in den entsprechenden Institutionen nur noch ganz ausnahmsweise stationäre Betreuung. Es sind die jüngeren Menschen, von denen man anfangs glaubte, nur wenig Risiko zu haben, an dieser Virusinfektion zu erkranken, die jetzt besonders hart getroffen werden.

Gerade das stärkt täglich mehr mein Unverständnis gegenüber Querdenkern, Impfskeptikern, aber auch Opportunisten, die aus der misslichen Situation darüber hinaus noch versuchen, Profite zu machen. Bis jetzt, soweit es unsere Datenerhebung zulässt, können durch die Folgen des Lockdowns noch keine Veränderungen der Frakturrate österreichweit erhoben werden, wobei hier natürlich weiter noch analysiert wird und wir alle nach besten Kräften unsere Patienten entweder persönlich, telefonisch oder telemedizinisch weiterbetreuen.

Zum Thema passend freue ich mich, eine sehr umfassende Übersichtsarbeit von Doz. Scharla vorstellen zu können, die sehr anschaulich die pleiotrope Wirkung von Vitamin D darstellt und auch Auswirkungen zu pathognomonischen, aber auch therapeutischen Auswirkungen von Vitamin D bei COVID-19-Erkrankten aufzeigt.

Darüber hinaus wird von Katharina Rötzer und Gökhan Uyanik ein Überblick über eine Auswahl genetischer Bindegewebserkrankungen gegeben mit dem Schwerpunkt auf das Marfan-Syndrom und noch viel seltenere Erkrankungen wie das Loeys-Dietz-Syndrom und auch die Ehlers-Danlos-Syndrome.

Markus Köller schreibt in seiner Arbeit über das Frailty-Syndrom als eines der zentralen geriatrischen Themen. Er zitiert vor allem auch eine Frequenz dieses Syndroms, der sich wahrscheinlich nicht jeder gewähr ist. Wir wissen ja schon seit einiger Zeit um die Zusammenhänge zwischen Sturzneigung, Osteoporose und auch Sarkopenie.

Als unermüdlicher Optimist hoffe ich auf grundlegende Veränderungen unserer Umwelt für die nächste Ausgabe.

Mit besten Grüßen,

Prim. Univ.-Prof. Dr. Heinrich Resch

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