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Resilient trotz Krebs
Die Diagnose Krebs markiert einen Einschnitt in das Leben eines Menschen. Während einige Patient*innen die Erkrankung als Hürde betrachten, sehen andere sie als Chance. Es gibt jedoch auch jene, die die Diagnose nicht wahrhaben wollen. Resilienz ist hier das Stichwort: In den letzten Jahren hat deren Bedeutung stetig zugenommen. Forschungen ergaben, dass Resilienz ein Prozess ist, der von Lebensereignissen und Erfahrungen abhängt. Da jeder Mensch unterschiedlich ist, benötigen auch Patient*innen mit Krebs eine individuelle Betreuung, insbesondere angesichts einer erwarteten Steigerung der Neuerkrankungen um 50 % bis zum Jahr 2040.
Fragestellung: Welche Lebensbereiche eines Menschen mit einer malignen Tumorerkrankung sind durch Stressoren beeinflusst und werden als belastend empfunden? Welche Ressourcen haben Menschen zum Umgang mit der Erkrankung?
Methodik: Eine intensive Literaturrecherche und die Auswertung internationaler Studien. Die Erstellung eines Fragebogens und die Befragung von Patienten im Erwachsenenalter der Radioonkologie und Strahlentherapie, interventionellen Radiologie sowie der Allgemein-Viszeral- und Transplantationschirurgie. Persönliche, anonymisierte Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag der Autorin flossen in die Auswertung ein.
Ergebnis: 77 % (n=23) der Befragten gaben an, dass sie aufgrund ihrer Krebserkrankung Sorgen und Belastungen haben. 16 von 30 Patienten waren besorgt wegen sozialer Kontakte und Familie. Mehr als 30 % der Tumorerkrankten haben psychische Begleiterscheinungen unterschiedlichen Ausmaßes. Es zeigte sich, dass Stress die Krebsmortalität um 32 % erhöht. Frühzeitige Interventionen tragen dazu bei, Ängste und Stress zu reduzieren und damit nachhaltig auf den Krankheitsverlauf einzuwirken.
Fazit: Es zeigte sich, dass viele Patienten bereits Strategien haben, die den Säulen der Resilienz entsprechen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Um diese Strategien zu fördern und möglichen psychischen Erkrankungen vorzubeugen, sollten geeignete Angebote, z.B. Betreuung durch Psychoonkologen, frühzeitig angeboten werden.
"Auswirkungen des Resilienzvermögens auf den Krankheitsverlauf onkologischer Patienten im Erwachsenenalter". Abschlussarbeit am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Eingereicht am 30.09.2021; Betreuerinnen: Anja Hofmann cand. B.Sc., Diana Nowak M.A.
Anforderungen von Ro-botern in der Pädiatrie
Sozial-assistive Roboter (SAR) können bei medizinisch schmerzhaften Interventionen Kindern helfen, ihre Angst zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Für den Einsatz im Klinikalltag müssen die Roboter einfach zu bedienen sein und den Bedürfnissen von Kindern und Pflegefachpersonen entsprechen. Aufgrund dessen ist es wichtig, die Nutzerakzeptanz von Pflegefachpersonen, Kindern und Eltern zu berücksichtigen und sie in die Entwicklung der Technologien einzubeziehen.
Fragestellung: Wie ist die Evidenz zur Nutzerakzeptanz von SAR im Setting der pädiatrischen Pflege, insbesondere bei Kindern, Eltern und Pflegefachpersonen?
Methodik: Innerhalb einer systematischen Übersichtsarbeit ist eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken MEDLINE via PubMed und CINAHL via EBSCO durchgeführt worden. Zusätzlich erfolgte ein Forward und Backward Citation Tracking. Die Studiendesigns wurden aufgrund der geringen Datenlage nicht begrenzt. Eingeschlossen wurden Studien, die die Nutzerakzeptanz von SAR untersuchten. Die Bewertung der Studienqualität fand mit den Critical Appraisals des JBI statt.
Ergebnis: Die Recherche ergab 1.352 Treffer, wovon nach Sichtung der Volltexte sieben Studien (sechs quantitative und eine qualitative Studie) in die systematische Übersichtsarbeit eingeschlossen worden. Fünf Studien wurden im stationären Setting durchgeführt und eine Studie fand sowohl im stationären als auch im ambulanten Setting statt. Trotz dessen, dass die Nutzerakzeptanz in vier Studien als sekundäres Outcome erhoben wurde, zeigte sich, dass SAR eine hohe Akzeptanz aufweisen und eine Zugangsmöglichkeit zu Kindern und Eltern sind. Herausforderungen sind im Bereich der Anwendung der Technik, der Einfachheit der Bedienbarkeit und der Attraktivität der SAR im klinischen Einsatz generiert worden.
Fazit: Die meisten Studien fokussierten sich auf die Wirksamkeit der SAR, während die Nutzerakzeptanz als sekundäres Outcome erfasst wurde. Die geringe Stichprobengröße der Studien verminderte zudem ihre Aussagekraft und Übertragbarkeit. Es ist daher notwendig, die Nutzerakzeptanz als primäres Outcome zu untersuchen, um Faktoren, die eine hohe bzw. niedrige Nutzerakzeptanz bedingen, zu generieren und gezielte Maßnahmen zur Erhöhung dieser abzuleiten.
"Nutzerakzeptanz von sozial-assistiven Robotern in der pädiatrischen Pflege - eine systematische Übersichtsarbeitsarbeit". Masterarbeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Eingereicht am 28.02.2022; Betreuer*innen: Dr. Franziska Fink, PD Dr. Gero Langer
Angehörige im Delirmanagement
Das Delir ist eine häufige Komplikation im Krankenhaus und für die Betroffenen überwiegend durch negative Emotionen geprägt. Die Integration von Angehörigen ist neben Potenzialen auch mit Belastungen verbunden, die durch gezielte pflegerische Unterstützungsmaßnahmen positiv beeinflusst werden können.
Fragestellung: Welche Potenziale und Belastungen ergeben sich für Angehörige im Delirmanagement und welche pflegerischen Unterstützungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung?
Methodik: Basierend auf einer systematischen Literaturanalyse, die sich auf die Literaturdatenbanken (Pubmed, CareLit, Cinahl) und eine Handsuche stützte, wurden Potenziale, Belastungen und Unterstützungsbedarfe von Angehörigen identifiziert und abschließend diskutiert.
Ergebnis: Im Rahmen des Delirmanagements können Angehörige eine positive Wirkung auf Betroffene und das Behandlungsteam haben. Allerdings sind sie auch emotionalen und situativen Belastungen ausgesetzt, die durch erfolgreiche Kommunikation, Schulungen und Integration in den Pflegeprozess verringert werden können.
Fazit: Eine Einbindung der Angehörigen in die Betreuung von Patient*innen mit Delir ist sinnvoll. Dafür bedarf es Schulungen sowie einer Sensibilisierung des Behandlungsteams und Anpassungen der organisatorischen Strukturen. Die Implementierung eines Delir-Teams unter der Leitung einer APN kann Pflegefachpersonen bei der Betreuung unterstützen.
"Das Delir im Krankenhaus - die Perspektive der Ange- hörigen. Potenziale, Belastungen und Unterstützungs- möglichkeiten". Masterarbeit an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Eingereicht am 21.10.2022; Betreuer*innen: Prof. Dr. Susanne Grundke, Prof. Dr. Olaf Scupin.
Methode zur Stressbewältigung
Mitarbeiter*innen in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen sind in ihrer täglichen Arbeit großen psycho-physiologischen Belastungsfaktoren ausgesetzt. Mit Auftreten des SARS-CoV-2-Virus Anfang 2020 haben sich diese weiter verstärkt. Viele Trägerorganisationen berichten, dass es zunehmend schwieriger wird, qualifizierte Pflegefachkräfte zu gewinnen bzw. im Beruf zu halten. Vor diesem Hintergrund sind Maßnahmen zu fördern, die eine bessere Stressverarbeitung und Regenerationsfähigkeit ermöglichen, um damit Mitarbeiter*innen lange und gesund im Beruf zu halten. Eine denkbare Strategie ist der Einsatz der Herzintelligenz-Methode (HeartMath).
Studie: Wirksamkeit in der Langzeitpflege
In der Mixed-Methods-Studie wurde die Wirksamkeit der Herzintelligenz-Methode als Ressource zur Stressprävention und verbesserten Stressverarbeitung bei Pflegepersonen in der Langzeitpflege untersucht. Die Datenerhebung erfolgte mittels Stressverarbeitungsfragebogen SVF 78, biofeedbackgestützter Messung der Herzratenvariabilität (HRV) und teilstandardisierter Interviews. Die Ergebnisse zeigten, dass die Anwendung der Herzintelligenz-Methode, kombiniert mit Schulungen zur Steigerung der mentalen Stärke sowie zur Bewältigung individuell wahrgenommener Stressoren zu einem verbesserten psycho-physiologischen Stresserleben beiträgt. Die Messbarkeit des Trainingseffektes erhöhte die Motivation, die Übungen selbständig zu praktizieren.
"Die Wirksamkeit der Herzintelligenz-Methode hinsichtlich Resilienz und Selbstwirksamkeit bei Pflegemitarbeiter*innen im Langzeitpflegebereich im Kontext der SARS-CoV-2-Pandemie am Beispiel des Pflege- und Betreuungszentrums Gloggnitz". Masterarbeit an der Donau-Universität Krems. Eingereicht am 15.8.2022; Betreuer: Prof. Dkfm. Dr. Christoph Zulehner
Kommentar: Mitarbeiter*innen sind die wertvollste Ressource von Gesundheits- und Pflegeunternehmen. Es mutet kurios an, dass Menschen, die andere dabei unterstützen, mit ihren Gebrechen zurande zu kommen, mitunter ihre eigene Gesundheit vernachlässigen. Dabei bedarf es gerade jener Aufmerksamkeit, um frühzeitig auf Warnsignale zu reagieren und steuernd entgegenzuwirken. Der professionelle Umgang von Mitarbeitenden mit Disstress und die Entwicklung wirksamer Bewältigungsstrategien wird zunehmend wichtiger. Die Untersuchung von Kollegin Bauer liefert wichtige Erkenntnisse zur Stressverarbeitung und Regenerationsfähigkeit. Solche Einsichten ermöglichen es, Menschen im Pflegeberuf zu halten und zu gewinnen.
Prof. Dkfm. Dr. Christoph Zulehner, Krems
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Campus aktuell. Pflegez 76, 56–57 (2023). https://doi.org/10.1007/s41906-023-2069-7
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