Zusammenfassung
Mitarbeitende des Sozial- und Gesundheitswesens sehen sich in besonderem Maße von aggressiven Übergriffen durch Betreute gefährdet. Faktoren wie eine wachsende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft, Personalmangel sowie Arbeitsverdichtung begünstigen einen zunehmenden Anstieg von Zwischenfällen. In den statistischen Erhebungen der Unfallkassen werden lediglich Übergriffe berücksichtigt, die eine Arbeitsunfähigkeit der Betroffenen von mehr als drei Tagen nach sich zogen. Diese alltägliche Belastung durch "kleinere" Zwischenfälle als normales Berufsrisiko einzustufen, ist unangebracht und spiegelt einen eklatanten Mangel an Verantwortungsbewusstsein wider. Führungskräfte stehen in der Verantwortung, Mitarbeitenden regelmäßige Schulungen, ein klar strukturiertes Meldesystem sowie eine Begleitung nach Übergriffen zu ermöglichen.
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Salzer, T. Gewaltprävention ist auch Führungsaufgabe. Pflegez 75, 20–23 (2022). https://doi.org/10.1007/s41906-022-1319-4
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DOI: https://doi.org/10.1007/s41906-022-1319-4