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Mit dem Vorsitzenden des Queen Silvia Nursing Award (QSNA) Deutschland sprachen wir über den Stand der Vorbereitungen zum Wettbewerb 2020. Zerhusen ist Geschäftsführender Gesellschafter der Zerhusen und Blömer GmbH und Heimleiter des St. Anna-Stifts Kroge, Hauptpartner des QSNA.
Herr Zerhusen, Sarina Bach, die deutsche Gewinnerin des Queen Silvia Nursing Award 2019, sollte die Auszeichnung auf dem Hauptstadtkongress aus den Händen von Königin Silvia von Schweden entgegennehmen. Corona hat diesem Plan einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Zerhusen: Ja, es ist wirklich sehr schade, dass die Verleihung auf dem Hauptstadtkongress im Juni nicht stattfinden konnte. Königin Silvia wollte auch in diesem Jahr dafür nach Deutschland kommen, um den Preis persönlich zu überreichen. Wir steckten mitten in den Planungen, als sich abzeichnete, dass Corona unsere Pläne durchkreuzen würde. Die Königin hat in der Zwischenzeit jedoch schon eine Auszeichnung per Post an Sarina verschickt; auch das Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro hat sie erhalten. Wir arbeiten jetzt an einem Plan B für die zweite Jahreshälfte, damit Sarina eine würdige Feier bekommt.
Wie laufen die Vorbereitungen für den Endausscheid 2020? Wie wird er überhaupt durchgeführt werden?
Zerhusen: 2020 ist ja das internationale "Year of the Nurse and Midwife". Zudem ist durch Corona in diesem Jahr für die Pflege alles anders. Darum gibt es auch für den Award einige Veränderungen. Wir wollen nicht mehr nur Pflegeschülern die Möglichkeit zur Teilnahme geben, sondern zum diesjährigen Internationalen Jahr der Pflegenden und Hebammen sind ALLE ausgebildeten Pflegekräfte aufgerufen, sich zu bewerben. Bewerben kann man sich mit Ideen, welche die Pflege von Menschen mit Demenz im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verbessern. Dazu überarbeiten wir aktuell die Bewerberplattform auf der Webseite, die dann auf "Google Forms" basiert. Dort können die Bewerbungen und Ideen innerhalb von fünf Minuten hochgeladen werden. Alternativ kann aber auch jemand nominiert werden, der sich in der Pflege während der Corona-Zeit durch besondere Leistungen hervorgetan hat. Der Bewerberzeitraum läuft vom 1.9.-6.11.2020. In dieser Zeit ist die Bewerberplattform geöffnet. Die Jury wählt fünf Finalisten aus - der sechste Finalist ergibt sich aus einem Facebook Online-Voting. Dazu werden Ende November für eine Woche insgesamt zehn Ideen auf Facebook vorgestellt, aus denen sich das Online Voting ergibt. Die- oder derjenige, dessen Idee die meisten Likes erzielt, wird als sechster zum Finale eingeladen. Das Finale findet wie immer Anfang Dezember statt. Und die offizielle Bekanntgabe des Gewinners erfolgt alljährlich am 23.12., dem Geburtstag Königin Silvias.
Welche Neuigkeiten gibt es außerdem?
Zerhusen: arjo hat sich als neuer Partner im Netzwerk etabliert. Aktuell wird der QSNA unterstützt von Springer Pflege, Malteser Deutschland, Fresenius Kabi, der Hamburger Werbeagentur care&creation, Influenzerin und Pflegefachkraft Franziska Böhler und nun eben auch arjo. Zudem wird das internationale Netzwerk des QSNA größer! Neben Schweden, Finnland, Polen und Deutschland ist nun Litauen dazugekommen. Darüber hinaus wird es bald ein sechstes Land geben. Ich bin gespannt, welches dies sein wird. Für die Gewinner ist dies eine tolle Entwicklung, da Praktika in allen Partnerländern möglich sind.
Durch die Alzheimer-Erkrankung ihrer Mutter liegt der schwedischen Königin besonders die Versorgung von Menschen mit Demenz am Herzen. Aufgrund dieser Erfahrung gründete sie die Stiftung Silviahemmet®, die ein Versorgungskonzept für Menschen mit Demenz entwickelte. Wie hat das Konzept in Deutschland Fuß gefasst?
Zerhusen: Die Malteser Deutschland, einer der sechs QSNA-Partner, haben unter Federführung unseres Jurymitglieds Dr. Ursula Sottong, selber erste Silvia-Ärztin Deutschlands, die Philosophie schon vor knapp 20 Jahrennach Deutschland gebracht und an die Erfordernisse und Bedürfnisse unseres Gesundheitswesens adaptiert. In meiner Pflegeeinrichtung, dem St. Anna-Stift Kroge, wurde unser auf Silviahemmet basierendes Konzept 2015 von den Behörden und vom MDK anerkannt. Wir brauchen diese Modelleinrichtungen um zu zeigen, dass Silviahemmet in der Praxis unter deutschen Rahmenbedingungen funktioniert. Weitere Einrichtungen werden dazukommen. Silviahemmet ist kein statisches,sondern ein lernendes System, welches sich stetig weiterentwickelt und sich am einzelnen Menschen orientiert. "Was hilft dem Menschen mit Demenz" ist immer die Kernfrage.
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Interview ... ... mit Ulrich Zerhusen. Pflegez 73, 9 (2020). https://doi.org/10.1007/s41906-020-0784-x
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