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Beim Ausgleich für leere Betten nachsteuern
Der AOK-Bundesverband hat einen zielgenaueren Mitteleinsatz für freie Krankenhausbetten angemahnt. Über sechs Milliarden Euro flossen bisher an Kliniken, die ihre Betten zugunsten möglicher Covid-19-Patienten freihielten. Das ist doppelt so viel wie ursprünglich veranschlagt. "Im März musste schnell gehandelt werden, da gab es keine Zeit für die genaue Austarierung zielgenauer Mechanismen zur Finanzierung der erforderlichen Maßnahmen", sagte der AOK-Vorstandsvorsitzende Martin Litsch. "Aber jetzt müssen wir nachsteuern." Sofern noch kein Budget vereinbart worden sei, liege der aktuelle vorläufige Entgeltwert im Schnitt bei 280 Euro/Tag. Bei den bereits vereinbarten durchschnittlichen Tagessätzen im Jahr 2019 seien es ebenfalls weniger als 300 Euro. Im Moment bekommt eine Klinik für ein Bett, das zum Ausbau der Intensivkapazitäten nicht belegt wurde, 560 Euro/Tag. Litsch kritisierte "massive Fehlanreize, nach denen sich Leerstand mehr lohnt als Leistung". Der AOK-Bundesverband begrüßt deshalb eine Regelung im vom Bundesrat im Mai verabschiedeten Zweiten Bevölkerungsschutzgesetz, wonach nun eine Differenzierung der Leerstandsprämie je nach Leistungsportfolio bzw. Versorgungsbereich eines Krankenhauses erfolgen kann.
gg-digital.de
Prävention schützt
Angesichts der vielen Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schwerwiegenden Covid-19-Verlauf in Deutschland, kritisiert das Wissenschaftsbündnis Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) die mangelhafte Prävention dieser Risikofaktoren in Deutschland. "Diabetes, Herzerkrankungen und Tabakabhängigkeit sind alles Vorerkrankungen, die sich durch politische Maßnahmen verringern lassen", so Prof. Dr. Monika Kellerer, Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). "Doch die Bundesregierung hat hier jahrelang die Empfehlungen der WHO ignoriert." DANK erkennt die großen Anstrengungen der Politik während der die Pandemie an. "Aber frühere effektivere Maßnahmen wie für eine gesunde Ernährung und zur Eindämmung der Adipositas und des Rauchens, hätten die Chancen vieler Betroffener erheblich verbessert", sagt Prof. Dr. Martina de Zwaan, Vorstand der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG).
dank-allianz.de
Intensivpflege überlastet
Durch die Corona-Pandemie erhält die Intensivpflege mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung. Die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin e.V. (DGIIN) weist darauf hin, dass Applaus allein jedoch nicht ausreicht. "Die Situation ist teils grenzwertig und wir brauchen langfristige Verbesserungen der Rahmenbedingungen in der Intensivpflege", betont Carsten Hermes, Sprecher der Sektion Pflege der DGIIN. Als zentrale Herausforderung nennt er die mangelnde Schutzausrüstung, den Einsatz von Personal in fremden Arbeitsbereichen ohne ausreichende Einarbeitungszeit und die unzureichende personelle Ausstattung an Kliniken. Mit Blick auf die Rückkehr in einen Regelbetrieb nach der Corona-Pandemie betonen die Experten der DGIIN, dass Pflegefachpersonen in allen Bereichen der Entscheidungsfindung aktiv und sichtbar eingebunden werden müssen. Dazu zähle die Beteiligung bei der Entwicklung von Pandemieplänen, Leitlinien, Einsatzplänen und Präventionsmaßnahmen ebenso wie die Beteiligung im Bereich Public Health.
dgiin.de
Einsatz für die mentale Gesundheit Pflegender
Während der Corona-Pandemie bieten Psychotherapeuten eine kostenfreie Telefonberatung für alle Pflegeberufe an. Die professionelle Unterstützung ist insbesondere gedacht für Pflegefachpersonen in Kliniken sowie in Altenpflegeheimen und in der häuslichen Versorgung. Wer sich durch die aktuellen beruflichen Herausforderungen belastet fühlt, kann über die Internetplattform www.psych4nurses.de kurzfristig und bundesweit 30-minütige Beratungstermine buchen. Dieses Angebot ist ein gemeinsames Hilfsangebot des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe und der Bundespsychotherapeutenkammer. Die Schirmherrschaft haben die Bundespflegekammer und der Deutsche Pflegerat übernommen. "Wir wollen beruflich Pflegende während der Corona-Krise kurzfristig und professionell unterstützen", erklärt Dr. Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer. "Es zeugt von einem großen Engagement der beteiligten Berufsgruppen, wie sie sich gegenseitig in Krisenzeiten unterstützen", betont Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats und Sprecher der Bundespflegekammer.
deutscherpflegerat.de
Bitte mehr Gleichberechtigung!
Ende Mai unterzeichnete der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR) das EQUAL CARE Manifest und unterstützt damit dessen Forderungen nach einer fairen Verteilung von Sorgearbeit, Einkommen und Vermögen sowie gute Rahmenbedingungen. "Wir alle sind in unserem Leben auf die fürsorgliche Zuwendung und Versorgung anderer angewiesen. Immer wieder profitieren wir und auch viele Unternehmen von der bezahlten wie auch unbezahlten Care Arbeit unserer Eltern oder anderer Menschen", betont Franz Wagner, Präsident des DPR.
Gefordert sei eine gleichberechtigte Arbeitsteilung in Familien und Verantwortungsgemeinschaften durch alternative Erwerbsmodelle. Abschließend appellierte Wagner an die Politik: "Die Bundesregierung muss sich für die ideelle und finanzielle Anerkennung und eine faire Verteilung von Sorgearbeit stark machen. Care- und Klimakrise sowie die aktuellen Erfahrungen der Coronavirus-Pandemie müssen Anlass sein, das heutige Wirtschaftsmodell gründlich zu überdenken und nachhaltig zu verändern."
deutscher-pflegerat.de
Ungleiche Verteilung in der Berufsgruppe
Mit dem zweiten COVID-19-Bevölkerungsschutzgesetz haben Bundestag und Bundesrat den Weg freigemacht für eine bundesweite Pflegeprämie von 1.000 Euro, die von den Bundesländern oder Arbeitgebern um weitere steuerfreie 500 Euro aufgestockt werden kann. Doch sie kommt nicht allen Pflegefachpersonen zugute, sondern ist auf die Langzeitpflege beschränkt. Während also Pflegende und Mitarbeitende in ambulanten Diensten und Pflegeheimen für ihren außergewöhnlichen Einsatz während der Corona-Pandemie mit der Zusatzzahlung belohnt werden, gehen Pflegende aus Krankenhäusern leer aus. Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) sieht darin eine nicht hinzunehmende Ungleichbehandlung der beruflich Pflegenden und warnt davor, die Berufsgruppe durch die Prämie auseinanderzudividieren. Es könne nicht angehen, dass Pflegefachpersonen, die sich in den Kliniken den Herausforderungen der Pandemie ebenfalls mit überdurchschnittlichem Einsatz gestellt hätten, ohne Bonus nach Hause gehen, während ihre Kollegen der Langzeitpflege ein finanzielles Extra bekommen, so VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner.
Auch die Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein kritisiert diese ungleiche Verteilung scharf und fordert deshalb: "Die Landespolitik muss ein eindeutiges Signal setzen: Der Pflegebonus muss für alle gleich sein! Die Pflegefachpersonen in allen Bereichen leisten gleichermaßen eine herausragende und wichtige Arbeit," so Patricia Drube, Präsidentin der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein.
Nach Informationen der Vereinigung der Pflegenden in Bayern und der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein.
Wer wird (Nachwuchs-)Pflegemanager 2021?
Zum zehnten Mal in Folge werden Pflegemanager für ihr Engagement ausgezeichnet. Um den Auswahlprozess hierfür weiter zu optimieren, schlägt diesmal eine neunköpfige Experten-Jury geeignete Kandidaten vor. Im Fokus stehen Pflegemanager der Top-Ebene, die pflegerische Gesamtverantwortung für eine Einrichtung innehaben und durch nachhaltiges und innovatives Handeln überzeugen. Ziel ist es, einen Gewinner zu identifizieren, der ganzheitlich und ergebnisorientiert denkt, eine Vorbildfunktion hat und sich für die Stärkung der Profession und des Nachwuchses einsetzt. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Krisenmanagement in schwierigen Situationen.
Das Vorgehen bei der Nominierung des Nachwuchs-Pflegemanagers erfolgt wie gewohnt: Bis zum 30. September 2020 können Vorgesetzte den Favoriten unter ihren Nachwuchsführungskräften nominieren. Die Top 5 Kandidaten präsentieren sich nach einer Vorauswahl im November persönlich der Jury.
Die Preisverleihungen erfolgen in Zusammenarbeit mit Springer Pflege und mit Unterstützung der beiden Hauptsponsoren ZEQ und Fresenius Kabi Deutschland im Rahmen des Kongress Pflege 2021.
bv-pflegemanagement.de
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Politik & Management. Pflegez 73, 6–8 (2020). https://doi.org/10.1007/s41906-020-0735-6
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