Die Geräte kosten rund 60 Euro und sehen aus wie Turmventilatoren: Ausgestattet mit HEPA-Filtern (HEPA: High Efficiecy Particulate Air, also ein Luftfilter mit hoher Wirksamkeit gegen Teilchen, Anm. der Red.) versprechen sie, die Luft im Raum von Allergenen und Feinstaub zu befreien. Da Feinstaub das kardiovaskuläre Risiko erhöht, könnten solche Filter recht kostengünstig die Luft reinigen und die kardiovaskuläre Mortalität senken. Der Ansatz ist vielversprechend: US-Forscher haben herausgefunden, dass der systolische Blutdruck um rund 3 mmHg sinkt, wenn ältere Menschen in belasteten Regionen einen Luftfilter benutzen. Für die Untersuchung konnten Dr. Masako Morishita und Mitarbeiter von der Universität in Ann Arbor 40 Bewohner einer Seniorenwohnanlage gewinnen. Die Einrichtung liegt in einem Stadtteil von Detroit mit recht geringem Einkommen, eine größere Straße ist etwa 100 Meter entfernt, auch gibt es diverse Industrieanlagen in der Umgebung.

In der dreiphasigen Crossoverstudie erhielt ein Teil der Probanden einen tragbaren Luftreiniger ohne Filterelement ins Wohn- und Schlafzimmer gestellt (Scheinfilter), eine weitere Gruppe einen Reiniger mit einem niedereffizienten HEPA-Filter — dieser hält 99% der Partikel über 2 Mikrometer Durchmesser zurück. Die dritte Gruppe bekam ein Gerät mit hocheffizientem HEPA-Filter, der 99,97% aller Partikel über 0,3 Mikrometer aus der Luft entfernt. Die Geräte wälzen knapp 3,3 Kubikmeter Luft pro Minute um.

Zu Beginn der jeweiligen Studienphase wurden die Luftfilter für drei Tage eingeschaltet — die Ärzte bestimmten in dieser Zeit täglich den Blutdruck sowie weitere nichtinvasive kardiale Parameter. Sie wiederholten den Versuch noch zweimal, wobei sie die Geräte wechselten, so dass jeder Proband einmal den Scheinfilter, einmal den niedereffizienten und einmal den hocheffizienten Filter bekam. Zudem schauten sie auf die Feinstaubbelastung in der Außenluft, in der Innenluft und bestimmten über einen am Körper getragenen Filter die persönliche Feinstaubbelastung. Die Teilnehmer waren im Schnitt 67 Jahre alt, zu zwei Dritteln Männer und fast ausschließlich Afroamerikaner, etwa 80% nahmen Antihypertensiva.

In der Phase mit dem niedereffizienten Filter sank die persönliche Belastung im Schnitt auf 10,9 und mit dem hocheffizienten Filter auf 7,4 Mikrogramm/m3, was einem Rückgang von einem Drittel bzw. etwas mehr als der Hälfte entspricht. In der Phase mit Scheinfilter erreichten die Probanden im Mittel einen systolischen Blutdruck von 133 und einen diastolischen von 82 mmHg. Wurde ein Filter jeglicher Art eingesetzt, lag der systolische Druck im Mittel um 3,2, der diastolische um 1,5 mmHg niedriger. Signifikant war der Unterschied nur beim systolischen Druck. Die systolischen Werte mit niedereffizientem Filter sanken etwas stärker als mit hocheffizientem (um 3,4 versus 2,9 mmHg), auch der diastolische Druck ging mit dem niedereffizienten Filter etwas deutlicher zurück (um 2,2 versus 0,8 mmHg), zwischen beiden Filtern waren die Unterschiede jedoch nicht signifikant. Mit den HEPA-Filtern verbesserten sich zudem auch sekundäre Endpunkte wie der Pulsdruck, nicht signifikante Verbesserungen zeigten sich bei der Pulswellengeschwindigkeit und der Herzfrequenzvariabilität.