zugegeben, mit „Krisen meistern“ haben wir uns für diese Ausgabe ein großes Thema vorgenommen. Es hat viele Facetten und kann das Individuum, Gruppen, Organisationen oder die Gesellschaft als Ganzes betreffen. Bewusst steht der Krise das „meistern“ zur Seite, denn es soll um Lösungsansätze, um Wege aus Krisen gehen.

Dass Pflegende in ihrem Beruf hohen Belastungen ausgesetzt sind und in der Sorge um Patienten und Bewohner häufig über die eigenen Grenzen gehen, ist hinlänglich bekannt. Umso wichtiger ist es, Warnsignale einer sich anbahnenden Krise zu erkennen und frühzeitig einzugreifen. Kersti Weiss zeigt, wie es gelingen kann, mit Hilfe von Supervision neue Handlungsfähigkeit zu gewinnen (Seite 22), Dr. Jürg Kollbrunner geht Schuldgefühlen auf den Grund (Seite 26) und Beate Ebbers beschäftigt, wie ein Burnout vermieden werden kann. Im Gespräch mit Ludger Risse geht es um Maßnahmen, die Führungskräfte ergreifen können (Seite 30 ff).

Zwei Beiträge sind in der psychiatrischen Pflege angesiedelt, berühren jedoch zugleich die Themen Fachkräftesicherung und Akademisierung: Dr. Klaus Pöschel und seine Kollegen stellen ein speziell für dieses Arbeitsfeld entwickeltes Traineeprogramm vor, das in der Psychiatrischen Klinik Bethel umgesetzt wird (Seite 13). Das Ziel: Pflegenden eine berufliche Perspektive bieten, die Zufriedenheit von Mitarbeitern und Patienten erhöhen und als Arbeitgeber attraktiv bleiben. Wie Rollenprofile für akademisch qualifizierte Pflegende in der psychiatrischen Pflege aussehen können, erläutern Dr. Stefan Scheydt und Martin Holzke an einem von ihnen entwickelten Modell (Seite 48).

Ohne geht’s nicht: Das Thema Personal ist auch in diesem Heft wieder prominent besetzt (Beiträge von Joachim Prölß, Seite 10, Dr. Lars Holldorf, Seite 16, Prof. Dr. Christine von Reibnitz und Katja Sonntag, Seite 19). Lösungen auf der Spur sind auch die weiteren Autoren in diesem Heft, deren Beiträge und Themen ich Ihnen gern ans Herz lege.

„Äußere Krisen bedeuten die große Chance, sich zu besinnen“, soll der österreichische Neurologe und Psychiater Dr. Victor Frankl einmal gesagt haben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre und eine friedvolle Adventszeit,

Ihre

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