Zusammenfassung
Derzeit ist davon auszugehen, dass die auseinandergehende Schere zwischen Patientenzahlen und Personal während der letzten Jahre in der hier beschriebenen Notaufnahme exemplarisch für eine bundesweite Entwicklung steht. Auch die erste Auswertung der aktuellen Multicenterstudie zum Patientenaufkommen in dieser Versorgungseinheit zeigt die dringende Notwendigkeit weiterer Studien.
Hier stellt sich die Frage: Ist die perspektivische Erhöhung der Anzahl von Mitarbeitern in der ZNA die adäquate Lösung des Problems? Kann dies dem veränderten Patientengut im Sinne einer Zunahme des „Walk-In-Patienten“ überhaupt zielführend gerecht werden? In der gegenwärtigen wissenschaftlichen und gesundheitspolitischen Debatte werden verschiedene Lösungsansätze diskutiert. Entsprechend der Handlungsempfehlungen des Instituts für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen aus dem Jahr 2016 kristallisieren sich zwei Steuerungsinstrumente zur Entlastung der ZNA heraus [15]: Der weitere Ausbau von „Portalpraxen“, die einen Großteil der nicht dringlichen Patientenversorgung übernehmen sollen. Dieser Ausbau beinhaltet auch, eine vermehrte Öffentlichkeitsarbeit zur besseren Wahrnehmung der alternativen Anlaufstelle innerhalb der Bevölkerung. Zudem wird die Priorisierung bzw. die Triage der vorstelligen Patienten zur adäquaten Versorgung als dringend notwendig angesehen. Ansonsten könnte der „Walk-In-Patient“ ohne durchgeführte Priorisierung bzw. Triage problematisch für die zeitnahe und notwendige Behandlung von lebensbedrohlich erkrankten Patienten sein.
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Kirchner, H., Kirchner-Overfeld, EC., Juckel, G. et al. Drastischer Anstieg von Fallzahlen erfordert Umdenken. Pflegez 71, 52–53 (2018). https://doi.org/10.1007/s41906-018-0771-7
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