Um Kindern und Jugendlichen mit erblichen Bluterkrankungen besser helfen zu können, haben das Universitätsklinikum Heidelberg und das Universitätsklinikum Mannheim das „Thalassämie- und Sichelzellanämiezentrum Rhein Neckar“ gegründet. „Trotz aller medizinischen Fortschritte fehlt gerade in Deutschland bislang ein umfassendes Versorgungskonzept für diese Patienten“, sagt Prof. Dr. Dr. Andreas Kulozik, Leiter der Klinik für Onkologie und Hämatologie am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg und Direktor des klinischen Programms am KiTZ (Hopp-Kindertumorzentrum am NCT Heidelberg). Das neue Zentrum soll Abhilfe schaffen.

Neben der Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Methoden sind die umfassende Beratung der Patienten und ihrer Familien sowie die Weiterbildung von niedergelassenen Ärzten wichtige Säulen des Zentrums. Besonderes Augenmerk gilt auch „Transitionspatienten“, Jugendlichen, die das Erwachsenenalter erreichen. Hämoglobinerkrankungen gehören zu den häufigsten erblichen Krankheiten der Welt und haben auch in Deutschland stark zugenommen, wie Dr. Joachim Kunz, Oberarzt an der Klinik für Onkologie und Hämatologie am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg sagte. „Patienten mit schweren Hämoglobinkrankheiten haben im Durchschnitt eine geringere Lebenserwartung und sind auf eine lebenslange Behandlung angewiesen. Doch können moderne Therapien die Lebensqualität der Betroffenen heute deutlich verbessern und bei vielen [...] zu einer Heilung führen.“ An den Universitätskliniken Mannheim und Heidelberg betreut ein Team aus Ärzten, Pflegenden, Psychologen und Sozialarbeitern die Patienten mit Hämoglobinopathien.