Deutschlandweit leiden schätzungsweise 122.000 Menschen an Multipler Sklerose (MS). Die chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS) tritt meist im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf und ist die häufigste neurologische Erkrankung, welche schon im jungen Erwachsenenalter zu bleibenden Behinderungen und vorzeitigem Eintritt in die Rente führt. Für Betroffene ist darum der Erhalt eines selbstbestimmten aktiven Lebens von besonderer Bedeutung. Unter dem Motto „Das eigene Leben selbst im Griff. Gemeinsam mit meiner MS-Schwester“ wurde zum zehnten Mal die Auszeichnung „MS-Schwester des Jahres“ von der Firma Merck in Kooperation mit der Zeitschrift Heilberufe des Springer Verlags verliehen. Den Preis erhielten zehn der speziell für die Begleitung und Schulung von MS-Kranken ausgebildeten Pflegekräfte, die von ihren Patienten selbst gewählt wurden. Die Preisträgerinnen heißen Anja Arns, Kathrin Betzinger, Silke Freier, Ina Hebestreit, Stefanie Hladek, Bianca Patzelt, Christel Rank, Anna Stadtmüller, Angela Walter und Heike Wildangel.

Der Schirmherr des Wettbewerbs, Prof. Dr. Jürgen Faiss, Chefarzt der Kliniken für Neurologie Lübben und Teupitz der Asklepios Fachkliniken Brandenburg GmbH, betonte im Rahmen der Preisverleihung die herausragende Arbeit der MS-Schwestern. Sie seinen dauerhafte Wegbegleiter und leisten mit ihrer Arbeit einen bedeutenden Beitrag für eine gute Adhärenz bei den Patienten. Zur Therapie der MS stehen inzwischen zahlreiche moderne Behandlungsmethoden zur Verfügung wie beispielsweise die selektive Immun-Rekonstitutions-Therapie. Diese wird an jeweils acht bis zehn Tagen im ersten und zweiten Jahr der Behandlung oral verabreicht und ermöglicht den Betroffenen dadurch eine lange Phase ohne Therapie, in der sie sich satt der regelmäßigen Applikation ihrer Medikamente anderen Belangen ihres Lebens widmen können.