Zusammenfassung
Gewalt in der Pflege zeigt sich in verschiedenen Formen und Ausrichtungen und ist ein hochrelevantes Problem für die Praxis. Die Häufigkeit kann derzeit noch nicht umfassend eingeschätzt werden, notwendig ist hier weitere Forschung.
Um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und Klienten vor Gewalt zu schützen, sollte in Einrichtungen ein Schutzkonzept entwickelt werden. Auch das Problem von Gewalt gegen Pflegende muss bearbeitet und diese stärker unterstützt werden. Ebenso notwendig sind strukturelle Veränderungen wie höhere Personalschlüssel und ein Ausbau von Fort- und Weiterbildung. Hier sind die Leitungen von Kliniken und Einrichtungen gefordert, aber auch die Politik, um die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.
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Dr. Ulrike Hoffmann ist Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivpflege, Sozialwissenschaftlerin und Kinderschutz-Fachkraft (ism Mainz). An der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm leitet sie die Arbeitsgruppe „Wissenstransfer, Dissemination, E-Learning“.
Prof. Dr. med. Jörg M. Fegert ist Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm und Leiter des Kompetenzzentrums Kinderschutz in der Medizin Baden-Württemberg.
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Hoffmann, U., Fegert, J.M. Kinder und Jugendliche vor Gewalt in der Pflege schützen. Pflegez 71, 37–42 (2018). https://doi.org/10.1007/s41906-018-0450-8
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