Das Gesundheitswesen in Deutschland ist im Vergleich zu anderen Industriestaaten sehr gut zugänglich und produziert hohe Ausgaben bei „gemischten Ergebnissen" in der Qualität der Versorgung. Das berichtet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrer neuen Studie "Gesundheit auf einen Blick", die am 10.November vorgestellt wurde. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt mit 80,7 Jahren fast genau im OECD-Mittel. In Spanien und in der Schweiz dagegen leben die Menschen im Schnitt 83 Jahre.

Positiv sticht heraus: Die Wartezeiten und die Eigenleistungen der Patienten seien im internationalen Vergleich gering, ihre Wahlmöglichkeiten hingegen hoch. Allerdings wendet Deutschland deutlich mehr Geld für Gesundheit auf als im OECD-Vergleich. Hierzulande sind es 11,3% des Bruttoinlandsprodukts (OECD-Schnitt: neun Prozent).

Mehrere Indikatoren legen eine Über- oder Fehlversorgung nahe: Die Zahl der Koronarangioplastien sei "viel höher" als in den anderen Ländern. Auch die Werte für Knie- und Hüft-Totalendoprothesen lägen 80 und 60% über den OECD-Vergleichszahlen.

Ganz anders in der Pflege: In der Altenpflege arbeiten nur fünf Fachkräfte je 100 Menschen, die über 65 Jahre alt sind. In Schweden sind es dagegen zwölf, in der Schweiz neun Altenpfleger.

figure 1

© upixa / Fotolia